Fed-Chefin Janet Yellen. (© US Government Work)
Washington – Die US-Notenbank (Fed) wird den Leitzins auf den nächsten beiden Sitzungen voraussichtlich noch nicht anheben. Die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten keine Leitzinserhöhung vor Ende April, wie das am Mittwoch veröffentliche Protokoll (Minutes) zur Sitzung vom 16. und 17. Dezember zeigt. Fed-Präsidentin Janet Yellen hatte nach der letzten Sitzung deutlich gemacht, dass auf den Sitzungen im Januar und März noch nicht mit der ersten Leitzinsanhebung nach der Finanzkrise zu rechnen ist. Die darauffolgende Sitzung findet dann am 29. April statt.
Die US-Notenbank hatte auf der letzten Sitzung angesichts der robusten Arbeitmarktentwicklung die Formulierung gestrichen, dass sie den Leitzins für einen beträchtlichen Zeitraum niedrig halten wolle. Stattdessen könne man bei der Straffung der Geldpolitik «geduldig» vorgehen. Der Leitzins liegt derzeit weiter in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent.
Niedrige Inflation bereitet Sorgen
Der gesunkene Ölpreis und der starke US-Dollar dürften nach Einschätzung der Mehrheit im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) nur vorübergehend die Inflation drücken. Allerdings machen sich einige Mitglieder Sorgen, dass die Inflationsrate anhaltend unter dem Zielwert von zwei Prozent bleiben könnte. In den vergangenen 31 Monaten lag die Inflation unter diesem Niveau. Die Sorgen könnten im FOMC zuletzt noch gewachsen sein, da die Ölpreise weiter unter Druck geraten sind.
An den Finanzmärkten spielten die Minutes kaum eine Rolle. So rutschte der Euro zum Dollar nur kurzzeitig leicht ab. Zuletzt lag er mit 1,1835 Dollar auf dem Niveau von vor der Sitzung. An der Wall Street gab es keine erkennbare Reaktion. (awp/mc/ps)