Washington – Die US-Notenbank hat erneut Signale für eine Zinspause gegeben. Nach Einschätzung der meisten Mitglieder ist das Zinsniveau nach der jüngsten Senkung «gut ausgerichtet», hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll («Minutes») der Zinssitzung vom 29. und 30. Oktober. Allerdings würden immer noch viele Mitglieder «hohe Abwärtsrisiken» für den wirtschaftlichen Ausblick sehen.
«Insbesondere die Risiken für das globale Wirtschaftswachstum und den internationalen Handel wurden immer noch als bedeutend angesehen,» hiess es Protokoll weiter. Es bestehe vor allem die Gefahr, dass eine Verlangsamung des globalen Wachstums die Binnenwirtschaft weiter belasten könnte.
Auf der Sitzung Ende Oktober hatte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent reduziert. Es war die dritte Zinssenkung in Folge. Notenbankchef Jerome Powell hatte zuletzt keine baldigen weiteren Zinssenkungen in Aussicht gestellt.
Fed unter Beschuss aus dem Weissen Haus
Einige Mitglieder hätten sich auf der Sitzung für unveränderte Zinsen ausgesprochen. Da sie von einer günstigen Wirtschaftsentwicklung ausgingen. Einige wenige sähen in Zinssenkungen die Gefahr für die Stabilität der Finanzmärkte. Gegen die Zinssenkung hatten sich Esther George und Eric Rosengreen ausgesprochen. Einige andere Mitglieder sprachen von einer «engen Entscheidung» für eine Zinssenkung.
US-Präsident Donald Trump hatte die Fed zuletzt immer wieder heftig kritisiert. Er fordert seit Monaten drastische Zinssenkungen. Er warf dem Notenbankchef immer wieder Versagen vor. Am vergangenen Montag gab es ein Treffen zwischen Trump und Powell. Trump sprach von einem «herzlichen Treffen», bei dem man über negative Zinsen, eine geldpolitische Lockerung und die Dollar-Stärke gesprochen habe. (awp/mc/ps)