US-Notenbank: Raschere Drosselung der Anleihekäufe wurde diskutiert
Washington – Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank Fed haben auf ihrer letzten Sitzung über ein raschere Drosselung ihrer Anleihekäufe diskutiert. «Einige Teilnehmer bevorzugten ein etwas schnelleres Tempo der Kürzungen, das zu einem früheren Abschluss der Käufe führen würde», heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Sitzung der US-Notenbank vom 2. bis 3. November.
Die US-Notenbank hatte auf dieser Sitzung mit der Drosselung ihrer milliardenschweren Anleihekäufe begonnen. Das vorherige Volumen von 120 Milliarden Dollar pro Monat wurde um 15 Milliarden Dollar im Monat reduziert. Sollte dieses Tempo beibehalten wird, laufen die Käufe im Juni 2022 aus. Einige Mitglieder forderten jedoch ein höheres monatliches Volumen. So könne man früher mit Zinsänderungen auf wachsende Inflationsgefahren reagieren.
Inflationsdruck steigt weiter
Seit der letzten Sitzung hat sich der Inflationsdruck noch erhöht. Die Jahresinflationsrate war im Oktober auf 6,2 Prozent gestiegen. Dies war die höchste Rate seit 1990. Die Fed strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Die Fed hat immer wieder auf temporäre Faktoren verwiesen, die für den Anstieg der Inflation verantwortlich seien. Lieferengpässe und steigende Energiepreise hatten zuletzt die Inflation angefacht. Laut dem Protokoll sehen jedoch viele Mitglieder die Gefahr einer anhaltend erhöhten Inflation. Einig waren sich die Mitglieder, dass es länger als zuvor erwartet dauern werde, bis der Preisdruck nachlasse.
Zudem hatten sich auch einige Fed-Vertreter zuletzt ähnlich geäussert. So forderte Fed-Gouverneur Christopher Waller einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik. «Die schnelle Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt und die verschlechternden Inflationsaussichten haben mich dazu bewogen, ein schnelleres Tempo der Drosselung der Anleihekäufe zu befürworten», sagte Waller am letzten Freitag.
Die Kursreaktionen auf die Veröffentlichung der Minutes hielten sich in Grenzen. Die Renditen von US-Staatsanleihen gaben geringfügig nach. Der Eurokurs veränderte sich zum Dollar kaum. Die US-Aktienmärkte gaben nur vorübergehend geringfügig nach. (awp/mc/ps)