Washington – Die US-Notenbank sieht die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten auf einem leichten Expansionskurs. Diese sei mit einem «mässigen» Tempo gewachsen, teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht («Beige Book») mit. Die regionalen Notenbanken verzeichneten stabile Konsumausgaben und erkannten Zeichen einer Verbesserung in der Industrie der grössten Volkswirtschaft der Welt.
Damit hat die Notenbank die Wortwahl etwas verändert. Die Einschätzung klingt etwas optimistischer als im Oktober. Damals hatte die Fed das Wachstum noch als «leicht bis gemässigt» bezeichnet. Der Ausblick für die weitere konjunkturelle Entwicklung sei allgemein positiv, hiess weiter in dem Bericht. Es werde auch im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum erwartet.
Bei der Umfrage im November hätten mehr Notenbankdistrikte bessere Geschäfte in der Industrie gemeldet als im Oktober, hiess es weiter. Allerdings zeigte sich die Verbesserung auf niedrigem Niveau. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat die Mehrheit der Distrikte weiterhin kein Wachstum gemeldet.
Beschäftigung steigt weiter an
Eine weitere leichte Verbesserung wird vom Arbeitsmarkt gemeldet. Die Beschäftigung steige überall etwas, hiess es. Allerdings ist die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt bereits vergleichsweise robust.
Das Beige Book beruht auf einer Umfrage unter Unternehmensvertretern. Zudem werden auch Ökonomen, Marktexperten und andere Geschäftskontakte befragt. Es wurden Daten berücksichtigt, die bis zum 18. November eingegangen waren.
Die Fed hatte Ende Oktober zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins um jeweils 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Derzeit liegt er in einer Spanne zwischen 1,50 Prozent und 1,75 Prozent. Seitdem hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell klare Signale einer Zinspause gesendet.
Am Devisenmarkt zeigte sich am Abend keine nennenswerte Reaktion nach der Veröffentlichung des Konjunkturberichts. (awp/mc/ps)