Washington – Die US-Wirtschaft hat sich laut der amerikanischen Notenbank etwas von ihrem scharfen Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die wirtschaftliche Aktivität sei bis zuletzt in fast allen Notenbankbezirken gestiegen, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht der Fed (Beige Book). Allerdings sei die Aktivität immer noch deutlich niedriger als vor dem Übergriff der Pandemie auf die USA, heisst es einschränkend.
Die Verbraucherausgaben seien jüngst etwas gestiegen, da einige der Corona-Beschränkungen weggefallen seien. Entsprechend hätten auch die Umsätze des Einzelhandels zugelegt. Ebenso hätten sich die Einnahmen des Hotel- und Gaststättengewerbes etwas erhöht, sie lägen aber immer noch klar unter dem Vorjahresstand. Die US-Industrie habe ihre Produktion steigern können, jedoch von sehr niedrigem Niveau aus. Der wirtschaftliche Ausblick wird als sehr ungewiss beschrieben, da nicht klar sei, wie lange die Corona-Pandemie andauere und wie stark die ökonomischen Folgen seien.
Datenbasis von Anfang Juli
Der aktuelle Bericht wurde von der regionalen Notenbank von Chicago auf Basis von Informationen erstellt, die die Notenbank bis Anfang Juli von Dritten erhalten hat. Die Einschätzung stellt daher nicht die Sichtweise der Fed dar. Die Folgen der jüngsten Zuspitzung der Corona-Pandemie im Süden und Westen der USA dürften überwiegend nicht berücksichtigt worden sein. Grosse Staaten wie Kalifornien haben einige Corona-Beschränkungen wegen stark steigender Infektionszahlen wieder in Kraft gesetzt. Ökonomen gehen davon aus, dass dies die wirtschaftliche Erholung dämpfen wird. (awp/mc/ps)