Washington – Die Wirtschaft der USA ist laut einem Bericht der US-Notenbank Fed zuletzt mit einem moderatem Tempo gewachsen. Gestützt werde die Wirtschaft durch den erhöhten Konsum im Einzelhandel und von Dienstleistungen, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Die Dienstleistungen profitiere von der sich abschwächenden Corona-Pandemie. Die Fed bewertet die Lage etwas positiver als zuletzt. Am 2. März hatte sie noch von einem mässigen bis moderatem Wachstum gesprochen.
Die Industrie entwickelte sich in den meisten Bezirken insgesamt solide, heisst es in dem Bericht. Doch Probleme bei den Lieferketten, die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und die erhöhten Produktionskosten stellten die Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen.
Der Inflationsdruck bleibe hoch, schreibt die Fed. Der Krieg in der Ukraine sorge für starke Preisanstiegen bei Energie, Metallen, Rohstoffen und landwirtschaftlichen Produkten. Hinzu kämen verschärfte Probleme bei den Lieferketten, die durch die harten Corona-Massnahmen in China ausgelöst worden seien. Die meisten Firmen würden von einem anhaltenden Inflationsdruck ausgehen.
Inflationsrate bei 8,5 Prozent
Die Jahresinflationsrate war im März auf 8,5 Prozent gestiegen. Die Fed strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Das ist die höchste Inflationsrate seit Ende 1981, also seit etwas mehr als 40 Jahren. Die Fed hatte auf der Sitzung am 16. März erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins angehoben. Es werden im weiteren Jahresverlauf eine Reihe von Zinserhöhungen erwartet.
Die Erhebung der Daten wurde am 11. April abgeschlossen. Der Konjunkturbericht der Fed erscheint achtmal im Jahr. Der jüngste Bericht wurde von der regionalen Notenbank von Minneapolis erstellt. Das Konjunkturbild beruht auf Umfragen der Fed bei Wirtschaftskontakten. An den Kapitalmärkten spielte der Bericht keine Rolle. (awp/mc/ps)