US-Notenbank zeigt sich mit Blick auf Lockerungen vorsichtig
Washington – Die US-Notenbank Fed hat sich mit Blick auf Leitzinssenkungen vorsichtig gezeigt. Die meisten Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) warnten vor der Gefahr, dass man die Zinsen zu schnell senken könnte, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur Zinsentscheidung vom 31. Januar. So verwiesen einige Mitglieder auf die Möglichkeit, dass sich die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung zunächst nicht fortsetzen könnten. Allerdings dürfte die Zinsspanne ihren Höhepunkt erreicht haben, heisst es im Protokoll.
Auf ihrer jüngsten Sitzung hatte die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen erneut stabil gehalten und für dieses Jahr Senkungen angedeutet. Experten gehen angesichts der gesunkenen Inflation davon aus, dass es dazu im weiteren Jahresverlauf kommen dürfte. Der Zeitpunkt ist jedoch ungewiss. Notenbankchef Jerome Powell bezeichnete jedoch nach der jüngsten Sitzungen eine Senkung bereits im März als unwahrscheinlich.
Robuste Konjunktur und starker Arbeitsmarkt erschweren Inflationsbekämpfung
Auch die Fed-Mitglieder wollen zunächst mehr Zuversicht, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent bewegt. Man sei weiter sehr aufmerksam mit Blick auf Aufwärtsgefahren für die Preisentwicklung, auch wenn diese nachgelassen hätten, heisst es im Protokoll. Die robuste Konjunktur und der starke Arbeitsmarkt erschweren laut Ökonomen die Inflationsbekämpfung. Auch im Protokoll heisst es, dass die Nachfrage stärker sei als erwartet. Einige Mitglieder verwiesen jedoch auch auf die Gefahr, dass eine zu restriktive Geldpolitik die Wirtschaft belasten könnte.
Über den Abbau der Notenbankbilanz wolle man auf der nächsten Sitzung im März sprechen. Es dürfte darum gehen, die Bilanz mit einem geringeren Tempo zu verringern. Im Jahr 2022 hat die Fed im Zuge der Straffung ihrer Geldpolitik damit begonnen, ihre aufgeblähte Bilanz abzuschmelzen. Dabei lässt sie Anleihen ersatzlos auslaufen, die sie während der Corona-Pandemie zur Stützung der Konjunktur gekauft hatte. (awp/mc/pg)