Fed-Chefin Janet Yellen. (© US Government Work)
Washington – Janet Yellen, die Chefin der US-Notenbank Fed, hat den Finanzmärkten weiter ultrabilliges Geld versprochen. Der lockere geldpolitische Kurs der Fed bleibe weiter angemessen, sagte Yellen am Mittwoch in Washington bei einer Anhörung vor dem US-Kongress. Die oberste US-Währungshüterin zeigte sich jedoch vergleichsweise zuversichtlich für die Wirtschaft, wenngleich sie betonte, dass die Lage am Arbeitsmarkt kritisch bleibe.
Die Gründe für die jüngste Wachstumsschwäche seien nur vorübergehender Natur gewesen, sagte Yellen. Für 2014 rechnet sie mit einem stärkeren Wachstum als im Vorjahr. 2013 hatte die US-Wirtschaft um 1,9 Prozent zugelegt. Im ersten Quartal war sie hingegen – ausgebremst durch den extrem kalten Winter – kaum von der Stelle gekommen.
Wann steht die erste Leitzinserhöhung an?
Die Fed hatte Anfang 2014 begonnen, ihre Konjunkturstützen schrittweise abzubauen. Die Notenbank reduzierte die milliardenschweren Anleihekäufe, mit denen das Wachstum in den Krisenjahren angeschoben worden war. Das monatliche Volumen dieser Finanzspritzen, mit denen die Zinsen für langfristige Investitionen gedrückt und der Spielraum für die Kreditvergabe erhöht werden sollen, ist bereits von 85 auf 45 Milliarden US-Dollar gesunken. Die Käufe sollen weiter gedrosselt und im Laufe des Jahres ganz eingestellt werden.
Die Finanzmärkte befassen sich mittlerweile aber eher mit der Frage, wann in den USA die erste Leitzinserhöhung seit der grossen Finanzkrise anstehen könnte. Dazu hatte Yellen unklare Aussagen gemacht, nachdem sie Anfang Februar die Fed-Spitze von ihrem Vorgänger Ben Bernanke übernommen hatte. In ihrer Rede zur Wochenmitte gab Yellen zunächst keine neuen Hinweise zum Zinsausblick. Analysten rechnen frühestens in der ersten Hälfte des kommenden Jahres mit der Zinswende. (awp/mc/pg)