Bern – Die Bank Valiant hat den Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres leicht erhöhen können. Verbessern konnte die Bank ihr Ergebnis dabei auch im wichtigen Zinsengeschäft, obwohl die Wertberichtigungen für Kreditausfallrisiken im Umfeld der Corona-Krise zum Vorjahr höher ausfielen.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis für die ersten neun Monate lag mit 108,1 Millionen Franken um 2,8 Prozent über dem Vorjahr, wie Valiant am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um 1,3 Prozent höherer Konzerngewinn von 87,6 Millionen Franken.
Tieferer Zinsaufwand
Im Zinsengeschäft konnte Valiant vor allem den Zinsaufwand weiter senken, wozu nicht zuletzt die Refinanzierung über die Emission von eigenen Covered Bonds beigetragen hat. Das Institut verbuchte derweil Wertberichtigungen für Kreditausfallrisiken in Höhe von 9,6 Millionen Franken nach 3,4 Millionen in der gleichen Vorjahresperiode. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft lag in der Folge mit 235,8 Millionen Franken noch um 2,6 Prozent über dem Vorjahr.
Zulegen konnte Valiant auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1,6 Prozent auf 45,9 Millionen) und im Handelsgeschäft (+3,1 Prozent auf 9,2 Millionen). Rückläufig war dagegen der übrige ordentliche Erfolg (-30,5 Prozent auf 13,1 Millionen), dies wegen einem tieferen Ertrag aus Beteiligungen.
Kosten-Aufwand-Verhältnis gehalten
Die Kosten stiegen in den ersten neun Monaten um 2,6 Prozent auf 179,8 Millionen Franken an. Damit habe Valiant das Kosten-/Ertragsverhältnis mit 57,3 Prozent halten können – dies trotz der Investitionen in die Expansion des Unternehmens und die Schaffung neuer Stellen. Im Zuge ihrer Wachstumsstrategie wurden in den ersten drei Quartalen 13 Vollstellen geschaffen.
Mit den Ergebnissen hat Valiant die Erwartungen der Experten in etwa erfüllt. Die Analysten von Baader Helvea und der ZKB hatten den Geschäftserfolg bei 110,2 Millionen respektive bei 108,0 Millionen und den Konzerngewinn bei 88,5 Millionen respektive 87,0 Millionen Franken prognostiziert.
Weiteres Hypothekenwachstum
Insgesamt erhöhten sich die Ausleihungen der Bank in den ersten neun Monaten um 3,6 Prozent auf 25,7 Milliarden Franken, wobei die Vergabe von Coronakrediten zu einem Wachstum von 1,3 Prozent geführt hatte. Das Hypothekarvolumen stieg seit Anfang Jahr um 2,8 Prozent an.
Deutlich zulegen konnte Valiant bei den Kundengeldern: Diese stiegen nach neun Monaten um 9,5 Prozent auf 21,0 Milliarden Franken.
Expansionsstrategie geht weiter
In ihrer Expansionsstrategie kommt Valiant wie angekündigt voran: Am 16. November werde die Geschäftsstelle in Rapperswil eröffnet, heisst es. Im Sommer 2021 sollen dann die Geschäftsstellen in Oerlikon und Liestal eingeweiht werden. Die Suche nach weiteren Standorten sei im Gang.
Für den Rest des Jahres erwartet die Bank nun weiterhin eine «stabile Entwicklung des Geschäfts». Weiter gehe sie davon aus, dass das Jahresergebnis 2020 im Rahmen des Vorjahres ausfallen werde. Allerdings könne die weitere Entwicklung der Kreditausfallrisiken aufgrund der ungewissen wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise derzeit nicht abschliessend beurteilt werden, betont sie. (awp/mc/ps)