Markus Gygax, CEO Valiant. (Foto: Valiant)
Bern – Die Valiant Bank hat im ersten Halbjahr 2015 trotz des schwierigen Marktumfelds die Gewinnzahlen deutlich verbessert. Vor allem im Zinsengeschäft hat das überregional tätige Finanzinstitut stark zulegen können, gleichzeitig hat es auch die Kosten im Griff behalten. Valiant erwartet nun ein positives Geschäftsjahr 2015 und bekräftigt seine ehrgeizigen Mittelfristziele.
Mit den Resultaten für das erste Halbjahr habe das Institut die Trendwende des vergangenen Jahres bestätigt, zeigten sich die Valiant-Verantwortlichen bei der Präsentation der Semesterergebnisse überzeugt. Der Geschäftserfolg erhöhte sich in den ersten sechs Monaten im Vorjahresvergleich um 20% auf 59,3 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein um rund 15% höherer Konzerngewinn von 48,5 Mio CHF.
Verbesserte Zinsmarge
Deutliche Fortschritte erzielte Valiant im Zinsengeschäft (Brutto-Erfolg +6,9% auf 139,6 Mio CHF), dies trotz des schwierigen Umfelds mit der Einführung von Negativzinsen durch die SNB. Als Gründe nannte Finanzchef Ewald Burgener an einer Telefonkonferenz den Abbau niedrigmargiger Geschäfte und Margenverbesserungen im Hypothergeschäft wie auch eine günstigere Refinanzierungssituation.
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bildete sich der Erfolg dagegen zurück (-2,9% auf 30,4 Mio CHF). Dabei bekam die Bank den vermehrten Einsatz von retrozessionsfreien Produkten in den Beratungsmandaten zu spüren. Im wenig bedeutenden Handelsgeschäft sank der Erfolg um 17% auf noch 4,9 Mio CHF – das Resultat sei von der Aufhebung des Euro-Mindestkurses beeinflusst, hiess es dazu.
Der Geschäftsaufwand ging derweil um 0,6% auf 109,4 Mio CHF zurück. Dabei schlug ein tieferer Personalaufwand zu Buche, wogegen der Sachaufwand unverändert blieb. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 60,6% (VJ 61,5%).
Höherer Deckungsgrad
Bei den Ausleihungen blieb Valiant weiterhin unter dem Marktwachstum. Insgesamt expandierten die Kundenausleihungen in den ersten sechs Monaten um 0,5% auf 21,9 Mrd CHF, wobei auch die Hypothekarvolumen mit einem Plus von 0,7% im Konkurrenzvergleich langsamer zunahmen. Auf der Gegenseite der Bilanz stiegen die Kundengelder mit einem Plus von 1,1% auf 18,1 Mrd CHF.
Im zweiten Halbjahr wolle man bei den Ausleihungen und den Kundengeldern noch «einen Zacken zulegen», versicherte Gygax. Angestrebt wird bei den Ausleihungen ein Wachstum von 2% und bei den Kundengeldern von 3-4%. Weiterhin will man bei den Kundengeldern stärker wachsen als bei den Ausleihungen, um damit die Refinanzierungs-Situation verbessern zu können. Per Mitte Jahr lag der Kundengelder-Deckungsgrad bei 82,7%.
Einsparungen dank Swisscom-Vertrag
Das Finanzinstitut bekräftigte zudem seine Zusammenarbeit mit Swisscom, die in den vergangenen Monaten zu einer Mobile Banking-App und einem KMU-Finanzportal geführt hatte. Nun wurde der Vertrag mit Swisscom zum Betrieb der Kernbankenlösung Finnova bis 2024 verlängert, was dem Institut «substanzielle finanzielle Einsparungen ab 2017» bringt.
Beim Markt für digitale Bezahllösungen unterstützt Valiant allerdings die Lösung «Twint» von Postfinance und bietet dieses ab Oktober den Kunden an. Würde die von Swisscom unterstützte Lösung «Paymit» ein ähnliches Leistungsangebot vorlegen, so könnte Valiant den Kunden aber auch beide Lösungen empfehlen, sagte Gygax.
Besseres Jahresergebnis erwartet
Für 2015 erwartet der Valiant-CEO nach dem «erfreulichen» ersten Halbjahr ein «klar höheres» Jahresergebnis als im Vorjahr. An ihren Mittelfristzielen hält die Bank fest, darunter auch am Ziel eines Konzerngewinns von rund 150 Mio CHF bis 2017. (awp/mc/pg)