Bern / Luzern – Die Valiant Bank hat im Geschäftsjahr 2016 die Gewinnzahlen verbessert. Im bedeutenden Zinsengeschäft hat das Institut trotz dem schwierigen Umfeld etwas mehr verdient, dagegen gingen die Erträge im Anlagegeschäft wegen der anhaltenden Zurückhaltung der Kunden zurück. Auch im neuen Jahr will die Bank ihre Expansionsstrategie weiterführen. Die Aktionäre erhalten für 2016 eine erhöhte Dividende von 3,80 CHF je Aktie (VJ 3,60 CHF).
Der Geschäftserfolg (operatives Ergebnis) verbesserte sich im vergangenen Jahr um 10,1% auf 139,0 Mio CHF, wie den am Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen 2016 zu entnehmen ist. Die Bank profitierte allerdings von rückläufigen Wertberichtigungen und Abschreibungen unter anderem für ihr Bankenkernsystem. Der Reingewinn lag mit 117,5 Mio CHF um 2,7% über dem Vorjahreswert.
Scharfer Wettbewerb im Hypothekenmarkt
Im Zinsengeschäft bekam Valiant den verstärkten Wettbewerb zu spüren – so drängten neue Wettbewerber mit tiefen Preisen auf den Hypothekarmarkt. Der Fokus der Bank habe aber auch im letzten Jahr auf der Zinsmarge gelegen und nicht auf «unrentablem Wachstum beim Volumen», heisst es in der Mitteilung. Dank einer gehaltenen operativen Zinsmarge konnte der Bruttoerfolg (+0,8% auf 290,2 Mio CHF) leicht verbessert werden, der Netto-Erfolg stieg dank Auflösung von Wertberichtigungen sogar deutlich an (+4,8% auf 300,8 Mio CHF).
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft resultierte allerdings ein klarer Rückgang um 7,6% auf 59,5 Mio CHF. Die Kunden seien zurückhaltend mit Anlagegeschäften geblieben, begründet Valiant die Entwicklung. Im Handelsgeschäft sank der Erfolg um 4,4% auf 11,4 Mio CHF.
Mehr Stellen
Zudem stiegen die Kosten wieder an (+3,7% auf 220,9 Mio) – dies zum ersten Mal seit sechs Jahren, wie die Bank betont. Valiant habe «in die Zukunftsfähigkeit» der Bank investiert, wobei sie unter anderem 21 neue Vollzeitstellen schuf. Der höhere Aufwand schlug sich in einer verschlechterten Cost-Income-Ratio von 58,4% (VJ 55,8%) nieder.
Mit den Ergebnissen hat Valiant die Erwartungen der Analysten beim Gewinn und der Dividende erfüllt: Die Experten hatten einen Konzerngewinn von 117,5 Mio CHF erwartet und die Dividende bei 3,80 CHF. Beim Betriebsertrag lag die Bank leicht unter den Erwartungen (383 Mio CHF).
Langsames Hypothekenwachstum
Die Bilanzsumme der Bankengruppe erhöhte sich zum Jahresende um 2,5% auf 26,1 Mrd CHF. Die Ausleihungen stiegen insgesamt um 0,8% auf 22,3 Mrd CHF, bei den Hypotheken betrug das Wachstum dabei 1,3%. Die Kundengelder stiegen innert Jahresfrist mit einem Plus von 0,9% auf 18,2 Mrd CHF.
Das Eigenkapital wurde zudem weiter gestärkt: Die Gesamtkapitalquote stieg auf 17,3% (VJ 16,8%) und lag damit klar über der FINMA-Vorgabe von 12%.
Expansion geht weiter
Auch im laufenden Jahr will Valiant in die Umsetzung ihrer Strategie investieren, wobei sie sich auf Kurs sieht.: Die Bank erinnert an die Einführung der digitalen Online-Kontoeröffnung und des KMU-Finanzportals BusinessNet. Auch bei der Expansion in neue Marktgebiete seien erste Schritte gemacht worden. Im Herbst 2017 soll die Filiale Morges eröffnet werden, weitere Geschäftsstellen in Nyon und Vevey sollen voraussichtlich im kommenden Jahr folgen.
An der kommenden Generalversammlung wird Andreas Huber nach 15 Jahren aus dem Valiant-Verwaltungsrat ausscheiden, wie es weiter heisst. Er soll nicht ersetzt werden.
Für das laufende Jahr erwarte man «keine grösseren Zinssprünge nach oben», wird CEO Markus Gygax zitiert. Weiterhin wolle man Ertrag vor Wachstum setzen und «um jeden Basispunkt kämpfen». Das Jahresergebnis 2017 erwarten die Verantwortlichen insgesamt in der Höhe des Vorjahres.
Die Valiant-Aktien schlossen am Mittwoch in einem positiven Gesamtmarkt (SPI+0,7%) auf 103,80 CHF (+0,3%).(awp/mc/upd/ps)