Bern – Die Valiant Bank hat im ersten Quartal 2018 die Ergebnisse klar gesteigert, was allerdings auch auf den Zusammenschluss mit der Luzerner Regionalbank Triba zurückzuführen ist. Die Prognose für das Gesamtjahr wird zudem bestätigt: Nach wie vor wird ein Gewinn auf Vorjahresniveau angestrebt. Analysten trauen der Aktie auf dem derzeitigen Niveau aber keine Kurssprünge zu.
Der Reingewinn der überregional tätigen Bank stieg in den ersten drei Monaten um 9,3 Prozent auf 26,0 Millionen Franken. Ohne den Effekt aus der Triba-Integration wäre der Gewinn um 6,7 Prozent angewachsen, wie Valiant am Donnerstag mitteillte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag mit 31,0 Millionen um 4,0 Prozent über Vorjahr.
Zinsmarge gehalten
Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, legte der Bruttoerfolg vor allem dank der Triba-Akquisition um 4,8 Prozent auf knapp 75,0 Millionen Franken zu. Dabei sei die Zinsmarge mit 1,09 Prozent knapp verteidigt worden, schreibt Valiant. Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft wuchs um 5,0 Prozent.
Nicht nur der Erfolg, sondern auch die Kosten legten zu. Sie erhöhten sich um 4,3 Prozent auf 57,0 Millionen Franken. Der Grund sei auch hier die Triba-Übernahme sowie die laufenden Expansion von Valiant an neue Standorte, schreibt die Bank.
Im Hypothekengeschäft wuchs die Regionslbankengruppe leicht: Das Volumen stieg per Ende Quartal um 0,5 Prozent auf 22,0 Milliarden Franken. Man habe angesichts der steigenden Risiken im Immobilienmarkt an der «vorsichtigen Kreditpolitik» festgehalten, so Valiant. Und auch hier war das Wachstum vom Triba-Zukauf geprägt.
Die Integration der Triba Partner Bank ist für das Pfingstwochenende (19. bis 21. Mai) vorgesehen. Dann werden die Triba-Kunden zu Valiant-Kunden. Beim Personal dauert es etwas länger: die neuen Arbeitsverträge aller rund 30 Triba-Mitarbeitenden treten per 1. Juli in Kraft.
Aktie unter Druck
Mit den Geschäftszahlen hat die Valiant die Vorgaben der Analysten verfehlt. Gründe dafür sind laut einer Ersteinschätzung der ZKB der tiefer als erwartet ausgefallene Kommissionserfolg und der im Vergleich zum Vorquartal tiefere Provisionsüberschuss. Die Bank bleibe auf Kurs, um das Kreditvolumen im laufenden Jahr wie angepeilt um zwei bis drei Prozent auszuweiten. Valiant verfolge ein stabiles Geschäftsmodell, bleibe aber von der Zinsentwicklung abhängig, so Analyst Michael Kunz.
Baader Helvea senkt nach den Zahlen das Valiant-Rating auf «Hold» von «Buy». Die Resultate zum ersten Quartal 2018 seien unter den Markterwartungen ausgefallen, meint auch Analyst Tomasz Grzelak. Den Hauptgrund dafür vermutet er in einem relativ schwachen Nettozinsergebnis. Angesichts der Tatsache, dass die aktuelle Bewertung der Aktie über seinem Kursziel liege und eine bedeutende Anhebung der Schätzungen nicht gerechtfertigt sei, habe er das Anlagerating gesenkt. Die Resultate seien insgesamt ungenügend, um einen weiteren Kursanstieg auszulösen.
So büssen die Valiant-Aktien am Donnerstag an Wert ein. Bis um 10.30 Uhr verlieren sie in einem leicht anziehenden Gesamtmarkt 3,0 Prozent auf 115,20 Franken. Seit Jahresbeginn stehen die Titel aber immer noch mit rund 10 Prozent im Plus. (awp/mc/pg)