Valiant erhöht Gewinn im Halbjahr leicht

Ewald Burgener

Valiant-CEO Ewald Burgener. (Foto: Valiant)

Bern – Die Valiant Bank hat im ersten Halbjahr 2019 einen leicht höheren Halbjahresgewinn erwirtschaftet. Dabei konnte das schweizweit tätige Bankinstitut seine Zinsmargen trotz des anhaltenden Abwärtsdrucks auf die Zinsen stabil halten. In ihrer Expansionsstrategie in die Ostschweiz plant die Valiant nun auch eine Geschäftsstelle in Rapperswil.

Der Konzerngewinn fiel mit 61,5 Mio Franken um 2,9 Prozent über dem Vorjahr aus, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Auf der operativen Stufe, also beim Geschäftserfolg, musste die Bank dagegen einen klaren Rückgang um 9,3 Prozent auf 73,8 Millionen Franken hinnehmen. Hauptgrund war ein tieferer Beteiligungsertrag, nachdem im vergangenen Jahr noch eine hohe Dividendenzahlung aus der Aduno-Beteiligung angefallen war.

Kampf um Zinsmarge
Insgesamt erwirtschaftete die Bank einen leicht geringeren Betriebsertrag von 205,4 Millionen Franken (-0,6 Prozent). Im Zinsengeschäft als dem wichtigsten Ertragspfeiler konnte Valiant allerdings den Brutto-Erfolg weiter verbessern (+2,9 Prozent auf 155,2 Millionen). Dabei habe Valiant die Zinsmarge mit 1,11 Prozent konstant gehalten. «Und wir kämpfen weiterhin um jeden Basispunkt», wird der seit Mai amtierende CEO Ewald Burgener zitiert.

Weniger zufrieden zeigt sich die Bank mit dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft, wo sie einen Rückgang um 1,6 Prozent auf 29,8 Millionen Franken hinnehmen musste. Auch das Handelsergebnis lag mit 5,7 Millionen (-1,0 Prozent) leicht unter dem Vorjahr.

Expansionsstrategie
Bei den Kosten machte sich die Expansionsstrategie der Bank bemerkbar. Wegen der Schaffung von neuen Vollzeitstellen stieg der Personalaufwand um gut 4 Prozent. Insgesamt nahm der Geschäftsaufwand um 2,3 Prozent auf 116,5 Millionen Franken zu. Das Verhältnis von Kosten und Erträgen, die sogenannte Cost-Income-Ratio, verschlechterte sich etwas auf 56,1 Prozent nach 55,1 Prozent in der Vorjahresperiode.

Die ursprünglich in den Kantonen Bern und Luzern verankerte Valiant will im Rahmen ihrer Expansion neben den bereits bekannten Standorten Rheinfelden, Wil, St. Gallen und Frauenfeld nun auch in Rapperswil eine Filiale eröffnen. Die Evaluation von geeigneten Räumlichkeiten und die Rekrutierung der Mitarbeitenden habe bereits begonnen, heisst es. Valiant wolle dort eine moderne, innovative Geschäftsstelle mit fünf Kundenberatenden eröffnen.

Hypothekengeschäft beschleunigt
Im Hypothekargeschäft beschleunigte Valiant das Wachstum in den ersten sechs Monaten des Jahres etwas, auch wenn man keine grösseren Risiken eingegangen sei, wie das Institut versichert. Die Hypotheken wuchsen im Halbjahr um 2 Prozent an, die gesamten Ausleihungen waren mit 24,4 Milliarden um 1,8 Prozent höher. Bei den Kundengeldern legte Valiant leicht zu (+0,7 Prozent).

Für das Gesamtjahr 2019 zeigt sich die Bank aufgrund des «soliden Halbjahresergebnisses» weiterhin positiv. Sie bestätigt entsprechend ihre bisherige Prognose und rechnet mit einem «leicht höheren Konzerngewinn als im Vorjahr». Bei den Ausleihungen strebt sie ein Wachstum von 3 Prozent an.

Das Jahr stehe für Valiant zudem im Zeichen der Strategie 2024, an deren Weiterentwicklung intensiv gearbeitet werde. Präsentiert werden soll die neue Strategie im September 2019. (awp/mc/pg)

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