Lausanne – Die Vaudoise Versicherung hat im ersten Halbjahr 2013 das Geschäftsvolumen deutlich gesteigert und einen gegenüber der Vorjahresperiode höheren Gewinn erzielt. Die Solvenzquote erreichte einen der höchsten Werte aller Schweizer Versicherungsgesellschaften.
Der konsolidierte Reingewinn erhöhte sich um 4,2% auf 65,2 Mio CHF wogegen sich das Ergebnis vor Steuern um 2,3% auf 76,8 Mio reduzierte. Das Geschäftsvolumen, beziehungsweise die gebuchten Bruttoprämien, steigerte die Vaudoise auf 946,9 Mio nach 868,8 Mio. Die verdienten Nettoprämien wuchsen dabei um 9,5% auf 740,2 Mio, wie der Versicherer mitteilte. Die Vaudoise habe in allen Nichtleben-Branchen ein über dem Markt liegendes, rentables Wachstum erzielt und sei auch im Lebengeschäft gewachsen, wird CEO Philippe Hebeisen zitiert.
Wachstum über dem Markt
Im Nichtlebengeschäft steigerte die Gruppe die verdienten Nettoprämien um 3,6% auf 369,2 Mio CHF, während der Markt um 1,5% zugelegt hat. Die für die Vaudoise wichtigste Branche, die Motorfahrzeugversicherungen, steigerte die Einnahmen um 4,6%, bei den Personenversicherungen resultierte im Bereich Unfall ein Plus von 3,3% und in der Kollektiv-Krankenversicherung ein Anstieg von 11,4%.
Die Combined Ratio verschlechterte sich bedingt durch die Unwetter- und Hagelschäden im Mai und Juni in der Nichtlebensparte auf 91,6% nach 86,7% im Vorjahr. Ausserdem hätten auch die aufgrund des dynamischen Geschäftsgangs höheren Abschlusskosten belastet.
Valorlife im Aufschwung
Im Lebengeschäft wuchsen die verdienten Nettoprämien sogar um 16% auf 371,0 Mio CHF. Besonders stark hätten sich die Prämieneinnahmen bei der liechtensteinischen Tochter Valorlife entwickelt, die vermögenden Kunden unter anderem mit Blick auf die Steuersituation massgeschneiderte Versicherungsprodukte anbietet.
Demgegenüber übten die Kunden der Vaudoise Leben trotz des leichten Zinsanstiegs beim Zeichnen traditioneller Lebenprodukten mit Einmalprämien Zurückhaltung. Vaudoise Leben verzeichnete daher einen Rückgang der Prämieneinnahmen. Das weniger «zinsanfällige» neue Zeitrenten-Produkt «Serenity Plan» werde sich im zweiten Halbjahr auf die Entwicklung des Geschäftsvolumens auswirken. Die technischen Rückstellungen und insbesondere die Rückstellungen zur Garantie der Zinssätze hat die Vaudoise im Lebengeschäft gestärkt.
Höhere Anlagerendite
Derweil sei es der Vaudoise gelungen, in einem anspruchsvollen Umfeld mit der im Wesentlichen auf festverzinslichen und Immobilienanlagen ausgerichteten Investmentstrategie ein gutes Ergebnis zu erzielen, heisst es weiter. Die Rendite auf Kapitalanlagen (nicht annualisiert) stieg leicht auf 1,6% nach 1,5%. Die Nettoperformance der Anlagen auf eigene Rechnung belief sich auf 1,8% gegenüber 2,2%.
Die Anlagen in den GIIPS-Staaten der Eurozone-Peripherie seien sehr gering, so die Mitteilung. Per Ende Juni machte das entsprechende Exposure mit 10 Mio CHF weniger als 0,2% an den gesamten Anlagen auf eigene Rechnung der Gruppe aus.
Das Eigenkapital beläuft sich per Ende Juni auf 1’192 (Ende 2012 1’136) Mio CHF bei einer annualisierten Rendite von 11,2%. Die Solvabilität 1 verbesserte sich seit Jahresbeginn auf 389% nach 368% und gemäss Schweizer Solvenztest (SST) liege die Risikofähigkeit weit über den aufsichtsrechtlichen Erfordernissen.
Jahresergebnis «ähnlich positiv» wie in den letzten Jahren erwartet
Für das zweite Halbjahr geht die Vaudoise von einem versicherungstechnischen Ergebnis aus, das erneut auf «sehr hohem Niveau» liegen dürfte, vorausgesetzt es treten keine aussergewöhnlichen Ereignisse ein. Das Jahresergebnis dürfte dabei «ähnlich positiv» ausfallen wie in den früheren Berichtsjahren. Im Jahr 2012 hatte die Vaudoise einen Gewinn von 122 Mio CHF nach zuvor 117 Mio erzielt. (awp/mc/pg)