Robert Oudmayer, CEO Cembra Money Bank. (Bild: Cembra Money Bank)
Zürich – Die Kleinkreditbank Cembra Money Bank steht wegen Anschuldigungen des Verstosses gegen das Bankgeheimnis nun auch im Visier der Zürcher Justiz. Die für Wirtschaftsdelikte zuständige Staatsanwaltschaft III führt derzeit ein Vorabklärungsverfahren durch, die Vorwürfe gegen die Bank würden geprüft, bestätigte ein Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft am Mittwoch einen Bericht der NZZ.
Bei dem Fall geht es um die Anschuldigungen eines ehemaligen Kreditvermittlers, der bereits einen Zivilprozess gegen die Cembra Money Bank eingeleitet hat. Die Bank soll den Mann laut den Vorwürfen illegal mit Zehntausenden von Kundendaten versorgt haben. In der Sache hat bereits die Finanzmarktaufsicht Finma eine Untersuchung eingeleitet. Der Kreditvermittler hat nun auch die Zürcher Justiz auf den möglichen Gesetzesverstoss aufmerksam gemacht, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte.
Kreditvermittler macht in Zivilprozess entgangene Provisionen geltend
Laut früheren Medienberichten soll der Kreditvermittler, ein Mazedonier albanischer Herkunft, während Jahren schweizweite Daten vor allem über Kleinkreditkunden mit albanisch klingenden Namen erhalten haben. Die vormalige GE Money Bank hatte dem Kreditvermittler 2012 gekündigt, er selbst macht nun im Zivilprozess gegenüber der Bank entgangene Provisionen geltend.
Bank weist Vorwürfe von sich
Die Bank weist die Anschuldigungen des ehemaligen Kreditvermittlers weiterhin zurück, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Wegen der laufenden Verfahren wolle man aber keine weitere Stellung nehmen. Auch zur laufenden Untersuchung der Finma habe die Cembra Bank keine weiteren Informationen, sagte sie weiter.
An der Schweizer Börse verlieren die Titel der Cembra Money Bank am Mittwoch im frühen Handel 2,8% auf 52,70 CHF. Die Titel der Konsumkreditbank werden seit Ende Oktober 2013 an der Börse gehandelt, Ausgabepreis war damals 51 CHF, der erste Kurs lag bei 54,50 CHF. (awp/mc/pg)