Versicherer gehen bei ihren Anlagen mehr Risiken ein
Zürich – Die Versicherer sind künftig dazu bereit, am Kapitalmarkt grössere Risiken einzugehen. Das zeigt eine vom Vermögensverwalter Blackrock weltweit bei Versicherungsmanagern durchgeführte Studie. Beim Anlageverhalten spielen vermehrt auch Anlagen mit Fokus auf Umwelt, Soziales und ethisch gut geführte Unternehmen eine Rolle, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Beinahe die Hälfte der von Blackrock befragten Managern gab an, dass sie damit planen, die Risikopositionen im Anlageportfolio in den nächsten ein bis zwei Jahren auszubauen. Vor Jahresfrist lag diese Quote mit neun Prozent noch deutlich tiefer. Ähnlich wie 2017 sehen die Versicherungsmanager die Anlagerenditen als Schlüsselfaktor, um die Profitabilität zu steigern.
In ihren Planungen messen die Versicherer allen Anlageklassen Bedeutung zu. Hervorgehoben wurden in der Studie etwa alternative Investments, wobei das Interesse an Privatplatzierungen nach wie vor besonders gross sei, so Blackrock weiter. Zudem werde man sich in Schwellenländern bietende Chancen selektiv nutzen, etwa bei chinesischen A-Aktien.
ESG-Anlagen gewinnen an Bedeutung
An Relevanz gewinnen auch nach ökologischen, sozialen und ethischen Grundsätzen ausgewählte Anlagen nach den sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance). Über 83 Prozent der Befragten haben in der Studie angegeben, dass ESG-Investments für ihre Unternehmen relevant sind. Doch räumten auch 70 Prozent ein, dass es zum Thema ESG-Anlagen in ihrer Firma an Know-how fehlt.
In dem gemeinsam mit der «The Economist Intelligence Unit» (EIU) durchgeführten «Blackrock Global Insurance Report» wurden 372 Führungskräfte aus 27 Ländern aus der Versicherungs- und Rückversicherungsbranche befragt. Die darin vertretenen Unternehmen verwalten ein Vermögen von geschätzt 7,8 Billionen US-Dollar. (awp/mc/pg)