Vaudoise-CEO Philippe Hebeisen. (Foto: Vaudoise)
Lausanne – Die Versicherungsgruppe Vaudoise hat im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn gesteigert, nahm aber gleichzeitig im Geschäftsvolumen bewusst Einbussen in Kauf. Vor allem beim Verkauf von Einmalprämienprodukten in der Leben-Versicherung agierte die Vaudoise mit Blick auf das anhaltende Tiefzinsumfeld zurückhaltend. Den Aktionären wird eine leicht höhere Dividende zur Auszahlung vorgeschlagen.
Der Reingewinn der Vaudoise erhöhte sich im Geschäftsjahr 2013 um 3,4% auf 126,4 Mio CHF, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Die Analysten der Bank Vontobel haben im Vorfeld einen deutlich kräftigeren Anstieg um 19% auf 146,6 Mio erwartet.
Das ordentliche Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um ebenfalls 3,4% auf 152,8 Mio CHF. Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von 11,00 CHF je Namenaktie B beantragt, nach 10,00 CHF im Vorjahr. Die Dividende pro Namenaktie A beträgt hingegen unverändert 0,20 CHF. Weiter sollen die Aktionäre über die Zuweisung von 30 Mio an die Spezialreserve der operativen Gesellschaft Vaudoise Versicherungen entscheiden.
Wachstum im Nichtleben-Geschäft
Die gebuchten Bruttoprämien der Gruppe sanken derweil um knapp 7% auf 1,39 Mrd CHF. Während die Einnahmen in der Nichtleben-Versicherung um 4,3% auf 753 Mio angestiegen sind, fiel das Volumen im Leben-Geschäft um 17% auf 642 Mio. Insgesamt sei die Gruppe in den strategischen Sektoren der beiden Sparten aber über dem Schweizer Marktdurchschnitt gewachsen, so die Mitteilung weiter.
Alle Bereiche in der Nichtleben-Versicherung seien gewachsen, wobei die für das Unternehmen wichtige Motorfahrzeug-Versicherung um 4,2% zugelegt hat. Aber auch die Personenversicherungen Nichtleben entwickelten sich positiv, mit einem Wachstum in der Unfallversicherung von 2,8% und einem Plus in der Kollektiv-Krankenversicherung von sogar 9,1%.
Dagegen verschlechterte sich die Combined Ratio im Nichtleben-Geschäft auf 92,4% nach 89,2% im Jahr 2012. Sie bewege sich aber immer noch auf tiefem Niveau.
Weniger Einmalprämien
Im Leben-Geschäft entwickelten sich die Teilbereiche unterschiedlich: Die Vaudoise Leben steigerte die Einnahmen mit Vorsorgeprodukten mit periodischen Prämien um 2,9% (Markt: -0,1%). Allerdings habe man aufgrund der nach wie vor historisch tiefen Zinssätze die traditionellen Einmalprämienversicherungen zurückhaltend angeboten. Die Prämieneinnahmen mit Kapital-Lebensversicherungen gingen insgesamt um 21% zurück.
Die Tochter Valorlife, die vermögenden Kunden unter anderem mit Blick auf die Steuersituation massgeschneiderte Versicherungsprodukte anbietet, musste nach dem Wachstum im Vorjahr einen Rückgang beim Prämieninkasso auf 377 Mio CHF gegenüber 521 Mio hinnehmen. Grund sei der Geschäftsrückgang in Italien in Erwartung eines möglichen Programms zur freiwilligen Selbstdeklaration.
Bei den Kapitalanlagen sei die direkte Anlagerendite mit 2,9% stabil geblieben, dagegen ging die Netto-Anlageperformance auf eigene Rechnung auf 3,0% (VJ 3,8%) zurück. Vaudoise habe weniger Gewinn aus dem Verkauf von Obligationen realisiert, heisst es.
Gefestigte Solvabilität
Das Eigenkapital der Gruppe vor Gewinnverteilung hat um knapp 14% auf 1,29 Mrd CHF zugenommen. Je Namenaktie B weist die Vaudoise ein Eigenkapital von 431,27 CHF nach 378,55 CHF aus, die Eigenkapitalrendite ging auf 10,4% von 11,4% zurück.
Die Solvabilitätsspanne verbesserte sich per Ende 2013 weiter auf 416%; im Vorjahr hatte sie 368% betragen. Gleichzeitig sei die Risikofähigkeit der Gruppe gemäss Schweizer Solvenztest (SST) doppelt so hoch wie von den aufsichtsrechtlichen Vorschriften verlangt.
Für das Jahr 2014 geht die Vaudoise davon aus, dass sich die Vermögens- und Personenversicherungen Nichtleben im Vergleich zum Schweizer Markt überdurchschnittlich entwickeln werden. Bei den Lebensversicherungen setze die Gruppe weiterhin auf die Verlagerung der Produktion im Neugeschäft hin zu dynamischen Versicherungslösungen, deren Garantien an die Marktbedingungen angepasst sind, so die Mitteilung weiter. (awp/mc/pg)