Zürich – 44% von befragten 55 Schweizer Banken rechnen mit einem Stellenabbau in den nächsten fünf Jahren. Dies geht aus einer Studie des Arbeitgeberverbandes der Banken in der Schweiz hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demgegenüber wollen 22% der Banken ihren Personalbestand erhöhen.
Rund ein Drittel erwartet eine stabile Entwicklung. Die Mehrzahl der Banken geht von einer Veränderung des Personalbestands von bis zu 100 Stellen aus. Dabei erwarten 16 Geldhäuser einen Abbau um bis zu 50 Stellen. Im Gegenzug rechnen 8 Institute mit einem Aufbau um bis zu 50 Stellen. Zwei Institute rechnen mit einer Erhöhung des Bestands um mehr als 100 Stellen.
Ausbau bei der Kundenberatung – Aderlass im Backoffice
Bei den Geschäftsbereichen soll die Kundenberatung am stärksten ausgebaut werden. Über die Hälfte der befragten Unternehmen geht hier von einer Expansion aus. Auch in den Bereichen Personal, Rechtsabteilung, Compliance sowie Kredit- und Risikomanagement dürfte die Beschäftigung zunehmen. Vom Stellenabbau dürfte das Backoffice am stärksten betroffen sein. Gemäss den Personalverantwortlichen rechnen rund 80% der Banken mit Reduktionsmassnahmen.
In Bezug auf die Lehrstellen sind die Erwartungen stabil. Insgesamt kann von einer leichten Zunahme ausgegangen werden. Einige Banken dürften zusätzliche Stellen schaffen, während die meisten von einer Lehrlingsausbildung im bisherigen Umfang ausgingen, hiess es weiter. Nur ganz wenige planen, sich im Lehrlingsbereich weniger zu engagieren.
Hohe Gehälter
Finanziell leben die Banker gut. Der in der Branche bezahlte mittlere Bruttolohn monatlich beträgt rund 9’700 CHF. Bei Angestellten ohne Kaderfunktion sind es 6’800 CHF. Für Positionen im mittleren Kader und höher beträgt der mittlere Bruttolohn 15’800 CHF.
Über alle Beschäftigte betrachtet verdient der mittlere Bankangestellte unabhängig von der beruflichen Stellung zwischen 23 und fast 60% mehr als in der Privatwirtschaft üblich. So beträgt der mittlere Bruttolohn über alle Branchen gesehen 6’100 CHF. (awp/mc/pg)