Vincenz-Prozess: Verteidiger sieht bei GCL-Deal keinen Schaden für Raiffeisen
Zürich – Im Fall der umstrittenen GCL-Transaktion seien der Raiffeisenbank und der Aduno kein Schaden entstanden – sie hätten vielmehr ein hervorragendes Geschäft gemacht: Der Verteidiger des beschuldigten GCL-Mitbesitzers hat die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft am Mittwoch vor dem Zürcher Bezirksgericht zurückgewiesen.
Dass die Staatsanwaltschaft nun von seinem Mandanten rund 16 Millionen Franken zurückverlangt, stufte dessen Verteidiger am siebten Verhandlungstag im Prozess rund um Ex-Bankchef Pierin Vincenz als unverständlich ein.
Die Deals seien so ausgestaltet gewesen, dass die Konsumkreditfirma GCL benachteiligt gewesen sei. Die Verträge seien zugunsten der Raiffeisenbank und der Aduno ausgestaltet gewesen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem GCL-Mitbesitzer vor, sich nach dem Rückzug eines Investors an Raiffeisen-Boss Pierin Vincenz und dessen Geschäftskollegen Beat Stocker gewandt zu haben.
Sie sollen vereinbart haben, dass die von Vincenz und Stocker gelenkten Unternehmen GCL übernehmen sollen – im Gegenzug sollen die beiden verdeckt Aktien erhalten haben. Damit habe sich der 64-Jährige unter anderem der Beihilfe zu Betrug schuldig gemacht.
Mit der Transaktion habe sich Aduno «praktisch risikolos in ein neues Geschäftsfeld in der Westschweiz einkaufen» können, sagte demgegenüber der Verteidiger des GCL-Mitbesitzers. Die Raiffeisenbank und Aduno hätten Millionengewinne erzielt. Der Verteidiger forderte deshalb einen vollumfänglichen Freispruch. (awp/mc/ps)