Visa-CEO Joseph Saunders.
San Francisco – Die Kauflust der Menschen hält an – und Kreditkartenanbieter Visa verdient daran mit. Im dritten Geschäftsquartal, das von April bis Juni lief, strich der Finanzkonzern einen Gewinn von unterm Strich 1,0 Milliarden Dollar ein und damit 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Teil des Zuwachses ging allerdings auf das Konto eines Sondereffekts, wie Visa am Mittwoch mitteilte.
Visa ist die Nummer eins der Branche. Wie der kleinere Rivale Mastercard verleiht das Unternehmen das Geld aber nicht selbst, sondern übernimmt lediglich die Abwicklung der Zahlungen und kassiert dafür Gebühren. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen die Partner – das sind zumeist Banken, aber auch Fluggesellschaften oder Autoverleiher.
Neues Aktienrückkaufprogramm
Das Zahlungsaufkommen stieg um 13 Prozent und erreichte 941 Milliarden Dollar. Besonders stark stiegen die Zahlungen über die Grenzen hinweg. Angesichts des guten Laufs legte Visa einen neuen, 1 Milliarde Dollar schweren Aktienrückkauf auf – das treibt gewöhnlicherweise den Kurs. In diesem Fall zeigten sich die Börsianer aber unzufrieden mit dem Abschneiden. Die Aktie lag nachbörslich leicht im Minus. Bereits der dritte grosse Kreditkartenanbieter American Express hatte über ein gutes Quartal berichtet und damit die Messlatte hochgelegt. American Express gewährt den Kunden auch den eigentlichen Kredit und kassiert dafür Zinsen. Mastercard ist seine Zahlen noch schuldig und legt sie am 3. August vor. (awp/mc/ps)