Von Christian König, Public Distribution, Commerzbank Zürich
Egal ob SMI, S&P 500 oder DAX: Auf Sicht von drei Monaten zeigen die Aktienmärkte positive Vorzeichen. Für Kauflaune sorgten die internationalen Notenbanken. Während das US-Fed das Nullzinsversprechen bis Ende 2014 verlängerte, überflutete die Europäische Zentralbank die Märkte in zwei Tranchen mit mehr als einer Billion Euro an Liquidität. Und doch zeigen die Stimmungsaufheller nicht bei allen Investoren Wirkung – der Andrang in vermeintlich sichere Häfen scheint ungebrochen. Trotz einer Korrektur Anfang März verteuerte sich Gold seit dem Jahreswechsel um knapp sieben Prozent. Nach wie vor reissen sich Anleger zudem um Obligationen von als sicher geltenden Staaten. Beispielsweise bewegt sich der Euro Bund Future – er gilt als Gradmesser für den Verlauf deutscher Staatsanleihen – auf Rekordniveau.
An der Aktienmarktvolatilität geht die latente Nervosität bis dato vorbei. Abzulesen ist diese These unter anderem am Verlauf des VSTOXX – er gibt die in Optionen auf den EURO STOXX 50 eingepreisten Kursschwankungsbreiten wider. Seit vergangenem Herbst tendiert der auch als Angstbarometer bekannte Index nach unten. Beim Blick über den grossen Teich zeigt sich ein ähnliches Bild. Auf Dreimonatssicht gab der CBOE Volatility Index um gut ein Viertel nach. Der VIX ist die Masseinheit für die auf Sicht von 30 Tagen erwartete Volatilität im S&P 500. Der skizzierte Verlauf ist durchaus nicht ungewöhnlich. Schliesslich zählt eine negative Korrelation mit Aktien zu den Wesensmerkmalen der Volatilität. An diesem Punkt wird es für Börsianer interessant, da die Risikokennzahl als probates Instrument zur Portfoliodiversifikation und -absicherung gilt.
Mean Reversion
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben sich mit diesem Thema beschäftigt. Aus dem Jahr 2009 stammt eine Untersuchung der Universität von Massachusetts. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine Long-Exposure in Volatilität bei fallenden Märkten eine signifikante Schutzfunktion liefern kann. Eine weitere Erkenntnis: «Investierbare VIX-Produkte hätten dafür eingesetzt werden können, die während der Finanzkrise 2008 so dringend benötigte Diversifikation zu erzielen.» Gleichwohl betont der Autor, dass ein dauerhaftes Investment wenig Sinn ergibt, sondern vielmehr zu negativen Ergebnissen führt. Verantwortlich hierfür ist eine weitere typische Eigenschaft der Volatilität, die so genannte Mean Reversion. Sie sagt aus, dass die Kurschwankungsbreite im Zeitverlauf immer wieder zu ihrem Mittelwert zurückkehrt. Eine Demonstration, wie schnell es dabei gehen kann, fand am 6. März statt: Die ungelösten Probleme Griechenlands und aufkommende Konjunktursorgen drückten an diesem Tag auf die Stimmung. Während der Euro Stoxx 50 um 3,4 Prozent einbüsste, schoss der VSTOXX um ein Fünftel nach oben.
Art des Zugangs von wesentlicher Bedeutung
Für Investoren, die mit Diversifikations oder Hedgingabsichten über ein Engagement nachdenken, ist neben dem Timing die Art des Zugangs in diese spezielle Anlageklasse von wesentlicher Bedeutung. Volatilitätsindizes wie der VSTOXX und der VIX sind nicht direkt investierbar. Um diese Gradmesser abzubilden, ist grundsätzlich die Positionierung in Terminkontrakten von Nöten. Da die Laufzeit dieser Futures begrenzt ist, braucht es den regelmässigen Austausch respektive das Rollen des Kontrakts. Ähnlich wie bei einem Rohstoffi nvestment nimmt daher die Form der Terminkurve massgeblichen Einfl uss auf den Erfolg. Für gewöhnlich taxieren Investoren im Futures-Markt eine steigende Volatilität ein. Länger laufende Kontrakte stehen im Kurs höher als Papiere mit einer näheren Fälligkeit. Diese Konstellation wird als Contango bezeichnet.
Auf steigende oder fallende Aktienmarktvolatilität setzen
Mit den von der Commerzbank entwickelten Produkten ist eine Positionierung im nächstfälligen Terminkontrakt auf den VSTOXX respektive den VIX möglich. Beim Rollen folgt hier im Gegensatz zu Mini-Futures und Tracker-Zertifikaten keine Anpassung in der Produktkonstruktion. Anleger können dabei sowohl auf eine steigende als auch auf eine fallende Aktienmarktvolatilität setzen. Zu den weiteren Vorteilen zählen die unbegrenzte Laufzeit sowie der konstante Hebel. Anders als beispielsweise Mini-Futures beinhalten Faktor-Zertifikate zudem keinen Knock-Out. Die jährliche Indexgebühr für diese preisgekrönte Struktur beträgt 0,75 Prozent. Es ist ein einfacher sowie ein doppelter Hebel im Angebot.
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Geht das Vola-Kalkül des Anlegers nicht auf, kann es bei den Faktor-Zertifikaten zu empfindlichen Verlusten kommen.
Faktor-Zertifikate auf implizite Volatilität
Valor | Symbol | ISIN | Basiswert |
13197438 | CBLVIX | DE000CZ33SP9 | Faktor 1x Long VIXF Index |
13327913 | CBLVX2 | DE000CZ33TT9 | Faktor 2x Long VIXF Index |
13197437 | CBSVIX | DE000CZ33SN4 | Faktor 1x Short VIXF Index |
13327912 | CBSVX2 | DE000CZ33TS1 | Faktor 2x Short VIXF Index |
13197440 | CBLVST | DE000CZ33SR5 | Faktor 1x Long VSTOXXF Index |
13327915 | CBLVS2 | DE000CZ33TV5 | Faktor 2x Long VSTOXXF Index |
13197439 | CBSVST | DE000CZ33SQ7 | Faktor 1x Short VSTOXXF Index |
13327914 | CBSVS2 | DE000CZ33TU7 | Faktor 2x Short VSTOXXF Index |