Vontobel 2019 mit 14% höherem Gewinn von 265,1 Mio Franken
Zürich -Die Bank Vontobel hat im vergangenen Jahr trotz eines anhaltend schwierigen Markumfelds Ertrag und Gewinn deutlich gesteigert. Sie hält an ihrer Guidance für das laufende Jahr fest und will im Sommer neue Ziele formulieren.
Der Betriebsertrag stieg 2019 um 9 Prozent auf 1,26 Milliarden Franken, wie das Finanzinstitut am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich blieb ein um 14 Prozent verbesserter Reingewinn von 265,1 Millionen.
Übernahme der Bank Notenstein
Im zweiten Halbjahr 2018 hatte Vontobel die Bank Notenstein von der Raiffeisen-Gruppe übernommen, womit sich die Vermögensbasis 2019 im Vergleich zum Vorjahr erhöhte. Demgegenüber stehen aber höhere Kosten wegen der Integration. Ohne einmalige Sondereffekte – wie etwa diese Integrationskosten – wäre das Ergebnis um 4 Prozent auf 258,9 Millionen gestiegen.
Für das Geschäftsjahr 2019 kommen die Aktionäre in den Genuss einer um 15 Rappen erhöhten Dividende von 2,25 Franken.
Ungeachtet des unverändert anspruchsvollen Umfelds – mit Niedrigzinsen, geopolitischen Unsicherheiten, transaktionsschwachen Märkten und starkem Wettbewerbsdruck – sei Vontobel auf Kurs geblieben, heisst es in der Mitteilung. Auch sei mit dem Ausstieg aus dem Kapitalmarktgeschäft zum Jahresende als reines Investmenthaus die Grundlage für künftiges weiteres Wachstum gelegt worden.
Über 11 Mrd Netto-Neugeld
Der Netto-Neugeldzufluss wurde vor allem vom Asset Management «getragen» und betrug 11,7 Milliarden Franken. Das waren deutlich mehr als im Vorjahr mit 5,0 Milliarden, und das Wachstum von 6,9 Prozent liege über dem angestrebten Zielband von 4 bis 6 Prozent.
Damit erreichten die verwalteten Vermögen (AuM) per Ende Jahr 198,9 Milliarden Franken nach 186,0 Milliarden Ende Juni. Die betreuten Kundenvermögen, die unter anderem zusätzlich noch die strukturierten Produkte und Zinsinstrumente umfassen, stiegen auf 226,1 Milliarden.
Mit den Ergebnissen hat Vontobel die Erwartungen der Analysten übertroffen. Von AWP befragte Experten hatten im Durchschnitt mit einem Ertrag von 1,25 Milliarden und einem Reingewinn von 257,0 Millionen Franken gerechnet. Die Dividende wurde allerdings mit 2,40 Franken je Aktie im Vorfeld der Publikation höher erwartet.
Wachstumsziele bestätigt
Vontobel hält indes an den Wachstumszielen für 2020 fest. Neben dem Neugeld soll auch der Betriebsertrag 4 bis 6 Prozent wachsen. Im Juli sollen dann neue Ziele vorgestellt werden. Die Rahmenbedingungen seien allerdings nicht einfacher geworden: «Auch in diesem Jahr gehen wir von schwierigen wirtschaftlichen wie geopolitischen Bedingungen aus», so Vontobel. (awp/mc/pg)