Zürich – Die Bank Vontobel hat die betreuten Kundenvermögen im dritten Quartal gegenüber dem Stand vom Halbjahr erhöht. So konnte das Institut im Bereich Wealth Management nicht zuletzt dank neuen Kundenberatern Neugelder anziehen. Im Asset Management-Geschäft war der Abgang des «Star-Fondsmanagers» Rajiv Jain derweil weiterhin spürbar. Für das Jahr 2016 erwartet das Vontobel-Management trotz schwierigem Marktumfeld und dem Abgang des Fondsmanagers ein «sehr solides Geschäftsergebnis».
Insgesamt beliefen sich die von der Bank betreuten Kundenvermögen per Ende September auf 143,7 Mrd CHF nach 140,1 Mrd per Ende Juni, wie einer Vontobel-Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Trotz eines schwierigen Umfelds mit Niedrigzinsen, einer verlangsamten Konjunktur, nervösen Märkten und politischen Unsicherheiten habe sich das Geschäft im dritten Quartal «in allen Bereichen gut» entwickelt.
Profitables Asset Management
Positiv zum Gesamtergebnis habe das «weiterhin sehr profitable» Asset Management-Geschäft beigetragen, betont das Institut. Die betreuten Kundenvermögen erholten sich per Ende September auf 93,1 Mrd CHF (Ende Juni 91,8 Mrd). Noch nicht darin enthalten seien die Vermögen der von Raiffeisen übernommenen Vescore, deren Integrationskosten grösstenteils im aktuellen Berichtsjahr verbucht werden sollen. In den «Fixed Income», «Multi Asset Class» und «Thematic Investing»-Strategien vermeldet Vontobel «erfreuliche Nettoneugeldzuflüsse». Unter Ausklammerung von «Quality Growth» resultierte ein Nettoneugeld von 2,9 Mrd CHF.
In «Quality Growth» verzeichnete Vontobel auch im dritten Quartal Nettoabflüsse im Zuge des im Frühjahr vollzogenen Wechsels des Fondsmanagers, wobei im September ausgeglichene Nettoflüsse anfielen. Die «Quality Growth»-Boutique verwaltete noch 36,4 Mrd CHF nach 37,0 Mrd zum Ende des ersten Halbjahres. Der Abgang von Jain im März 2016 hatte im ersten Halbjahr bereits zu einem Vermögensabfluss von 11,8 Mrd CHF geführt.
Raiffeisen-Partnerschaft bringt Assets
Mit der Akquisition von Vescore soll das Asset Management die Aktivitäten im Bereich «Sustainable Investments» weiter ausbauen und erhält laut der Mitteilung mit «Quantitative Investments» eine neue Boutique. Das verbliebene frühere Vescore-Geschäft soll insgesamt bis spätestens 2018 wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Lobend erwähnt wird auch die Partnerschaft mit der Raiffeisen-Gruppe im Anlagegeschäft, die Vontobel Zugang zu mehr als 3,5 Mio Kunden im Heimmarkt Schweiz biete. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres flossen Vontobel Asset Management über diese Partnerschaft rund 300 Mio CHF an Assets zu.
Neugelder im Wealth Management
Der Bereich Wealth Management konnte in den ersten neun Monaten Nettoneugeld-Zuflüsse im Bereich von 3-5% verzeichnen. Dabei habe sich vor allem das Geschäft im Heimmarkt Schweiz positiv entwickelt, in dem weitere Marktanteile hinzugewonnen wurden. Vontobel verweist auf die Investitionen in neue Kundenberater vor allem in der Schweiz, Deutschland und in Asien aber auch auf den Ausbau des Dienstleistungsangebots für externe Asset Manager.
Im Bereich Financial Products habe Vontobel die «insgesamt schwachen Märkte» durch hinzugewonnene Marktanteile und den Eintritt in neue Märkte «in grossen Teilen» kompensiert. In der Schweiz habe das Institut eine führende Marktposition im Bereich strukturierte Produkte im dritten Quartal per Ende September mit 23,5% verteidigt.
Anspruchsvolles Umfeld
Das letzte Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das erfahrungsgemäss immer eher schwächer verlaufe, werde weiterhin durch ein anspruchsvolles Umfeld gekennzeichnet sein, so Vontobel weiter. Das Finanzinstitut werde sich auch in Zukunft in diesem Marktumfeld auf den eigenen Weg konzentrieren. (awp/mc/pg)