Zürich – Die Bank Vontobel hat im ersten Semester 2018 den Gewinn um fast einen Drittel gesteigert. Zudem konnte das Institut starke Neugeld-Zuflüsse verzeichnen, wobei das Geschäft mit institutionellen Kunden den grössten Beitrag leistete. Die Integration der von der Raiffeisen-Gruppe übernommenen Bank Notenstein La Roche verlaufe planmässig. Nach der grossen Übernahme gibt sich die Bank nun neue Ziele für die Profitabilität.
Der Konzerngewinn kletterte in den ersten sechs Monaten um 31 Prozent auf 132,7 Millionen Franken, wie die Bank am Freitag mitteilte. Das Institut erwirtschaftete insgesamt einen Betriebsertrag von 583,3 Millionen Franken, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent entsprach.
Vontobel konnte in den ersten sechs Monaten Netto-Neugelder in Höhe von 5,1 Milliarden Franken verbuchen, in der Vorjahresperiode waren dagegen nur 0,3 Milliarden zugeflossen. Im Asset Management habe man vom Wachstum der «Fixed Income»-Produkte profitiert, aber auch im «Combined Wealth Management» habe sich der Neugeldzufluss dynamisch entwickelt, so Vontobel. Die verwalteten Vermögen (AuM) lagen per Ende Juni bei 168,6 Milliarden Franken, nachdem sie Ende 2017 noch 165,3 Milliarden betragen hatten.
Ergebnisse klar über Markterwartungen
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Bankengruppe die Markterwartungen klar übertroffen. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem Betriebsertrag von 572 Millionen Franken und einem Konzernergebnis von 122 Millionen.
Auch nach der Übernahme der Notenstein La Roche verfüge Vontobel über eine solide Eigenkapitalausstattung, betont die Bank. Finanziert wird der Kauf durch eigene Mittel und die Platzierung einer Additional Tier-1-Anleihe (AT1-Anleihe) über nominal 450 Millionen Franken. Zum Jahresende 2018 rechnet Vontobel mit einer BIZ-Kernkapitalquote (CET1) von circa 12 Prozent beziehungsweise einer BIZ-Gesamtkapitalquote von circa 18 Prozent.
Das Institut gibt sich nun neue Profitabilitätsziele für das Wealth Management. In dem Bereich wurde das Ziel für das Aufwand-Ertrags-Verhältnis auf 70 Prozent von 75 Prozent gesenkt und das Ziel für die Bruttomarge auf 68 von 65 Basispunkten erhöht. Gleichzeitig wurden die Rentabilitätsziele bis 2020 für Vontobel insgesamt angehoben. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis soll weniger als 72 (75) Prozent und die Eigenkapitalrendite mehr als 14 (12) Prozent betragen.
Für das zweite Halbjahr rechnet das Management mit einem «eher schwierigen Marktumfeld, in dem «Umsicht» gefragt sei. Ungeachtet dessen strebe das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr gegenüber 2017 eine «weitere Erhöhung der bereits soliden Profitabilität» an. (awp/mc/ps)