Zürich – Die Bank Vontobel hat nach dem starken ersten Halbjahr nun die schwachen Börsen im dritten Quartal zu spüren bekommen. Bei einem zuletzt verlangsamten Neugeldzufluss sind die betreuten Kundenvermögen gegenüber dem Stand vom Halbjahr wieder zurückgekommen. Die Gewinnzahlen liegen aber weiterhin über dem Vorjahr.
Insgesamt lagen die betreuten Kundenvermögen, die neben den verwalteten Vermögen unter anderem auch noch die strukturierten Produkte und Zinsinstrumente umfassen, lagen per Ende September bei 266 Milliarden Franken, nachdem sie Ende Juni noch 274,5 Milliarden betragen hatten. Gegenüber dem Vorjahreswert seien sie damit aber um 16 Prozent gestiegen, teilte Vontobel am Mittwoch mit.
Wealth Management über Zielkorridor
Der Nettoneugeldzufluss lag in den ersten neun Monaten annualisiert bei 4,3 Prozent, womit er weiterhin im Zielkorridor von 4 bis 6 Prozent lag. Zum Halbjahr hatte das annualisierte Neugeldwachstum allerdings noch bei 6,0 Prozent gelegen.
Erfreulich habe sich vor allem das Nettoneugeldwachstum mit den Wealth Management-Kunden und EAM-Kunden (External Asset Manager) entwickelt, das mit 6,4 Prozent über dem Zielkorridor lag. Insgesamt vertrauten dies Kunden Vontobel seit Anfang Jahr 3,9 Milliarden Franken an neuen Mitteln an. Derweil lag das Neugeldwachstum der institutionellen Kunden bei 2,3 Prozent respektive bei 2,3 Milliarden an Neugeldern.
Strukturierte Produkte gefragt
Der Vorsteuergewinn liege auch nach neun Monaten «deutlich über Vorjahr», heisst es in der Mitteilung weiter. Alle Kundenbereiche hätten zum Gewinnwachstum beigetragen. Positiv hätten sich dabei die «guten, stabilen Bruttomargen» sowohl im Wealth Management- wie auch im Asset Management-Geschäft ausgewirkt. Konkrete Gewinnzahlen gibt Vontobel zum dritten Quartal nicht bekannt.
Weiterhin erlebt Vontobel zudem eine starke Nachfrage der Digital Investing-Kunden nach strukturierten Produkten. Der Betriebsertrag im Bereich Digital Investing liege auch nach neun Monaten mit einem Plus von 77 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert.
Ziele bekräftigt
Dank dem starken Umsatzwachstum – zu dem auch die zum Vorjahr höhere Vermögensbasis beitrug – fiel auch das Aufwand-Ertrags-Verhältnis gegenüber dem Vergleichswert leicht besser aus. Die Eigenkapitalrendite beziffert Vontobel liege «deutlich über dem selbst gesteckten Mittelfristziel in Höhe von mindestens 14 Prozent».
Vontobel bleibe zuversichtlich, seine «ambitionierten Mittelfristziele 2022» zu erreichen, wird Vontobel-CEO Zeno Staub in der Mitteilung zitiert. Dies obwohl man wisse, dass kein Ergebnis einfach fortgeschrieben werden könne. (awp/mc/pg)