Vontobel Marktfokus: Die Gesundheitsindustrie macht sich fit
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Zürich – Die «infrastrukturelle Gesundheitsversorgung» gewinnt wegen des demografischen Wandels an Bedeutung und dürfte von dem damit einhergehenden steigenden Pflegebedarf profitieren. Dank innovativer Konzepte könnte das Thema jedoch auch einen Lifestyle etablieren. Der neue «Solactive Health Care Facilities Performance-Index» ermöglicht Investitionen in den interessanten Themenbereich.
Dem medizinischen Fortschritt sei gedankt: Wir werden immer älter. Und wir können von der hinzugewonnenen Zeit erfreulicherweise auch bei besserer Gesundheit als früher profitieren. Es wäre jedoch naiv zu glauben, altersbedingte Beschwerden liessen sich vollends vermeiden.
Steigender Pflegebedarf
So steigen die Häufigkeit von Spitalaufenthalten und der Pflegebedarf dennoch. Für die Gesundheitsversorgung bedeutet dies, neue Herausforderungen zu meistern – und dabei einen Schwerpunkt bei adäquaten gesundheitlichen Einrichtungen zu bilden, welche die Basis eines funktionierenden Gesundheitswesens bilden. Innovativen Infrastrukturkonzepten dürfte dabei eine grosse Zukunft beschert sein. Nun wurde das Thema «infrastrukturelle Gesundheitsversorgung» mittels eines bislang einzigartigen Index investierbar gemacht.
Fortschreitende Verschiebung der Altersstrukturen
Die Zahl junger Menschen wird kontinuierlich kleiner, demgegenüber wächst die der älteren unaufhaltsam. Die fortschreitende Verschiebung der Altersstrukturen vollzieht sich vor allem in vielen Industrienationen. Interessant ist dabei ein globaler Vergleich: Wurde man im Jahr 2013 geboren, hat man in Nordamerika zurzeit die beste Chance auf ein langes Leben. Danach folgen Europa und Ozeanien (vgl. Grafik 1). Zur steigenden Lebenserwartung in den Industrieländern haben unter anderem verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen beigetragen. Jedoch ist der stärkste Einfluss dem medizinischen Fortschritt sowie dem Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung zuzuschreiben. So betrug die Lebensdauer von Amerikanern des Jahrganges 1940 im Schnitt nur 62.9 Jahre, 1970 schon durchschnittlich 70.8 und mit Geburt im Jahr 2007 sollten es gar 77.9 Lebensjahre werden (National Center for Health Statistics, 2010; American Hospital Association, März 2011).
Mit längerer Lebensdauer häufen sich bekanntlich die typischen Alterskrankheiten. So nehmen letztlich auch der Pflegebedarf und die Häufigkeit von Spitalaufenthalten zu. Aufgeteilt nach Altersgruppen zeigt Grafik 2 die Risikoprognose des Auftretens von Krankheiten und Pflegefällen in Deutschland. Da die «jungen Alten» zahlenmässig die grösste Gruppe bilden, werden voraussichtlich auch bei dieser Altersgruppe Krankheiten am häufigs ten vorkommen. Alzheimer’s Disease International hat dabei den weltweiten Pflegebedarf prognostiziert (Veränderung gegenüber 2000 in %): Bereits im 2010 bestand ein Plus von 20 %. Im 2030 dürfte der Zuwachs schon 68 % und nochmals zwanzig Jahre später 110 % betragen (Bericht 2013).
Integrierte Gesundheitskonzerne
Verschiedene Unternehmen haben bereits damit begonnen, sich auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten. Der deutsche Spitalbetreiber Rhön-Klinikum treibt nach seiner Transaktion mit Fresenius/Helios beispielsweise seinen Konzernumbau von einem heterogenen Klinikverbund zu einem integrierten Gesundheitskonzern weiter voran. Gleichzeitig steht der französische Altenheimbetreiber Korian, Mutterkonzern des deutschen Altenheimbetreibers Curanum, mit seinem Milliardendeal vor einer Übernahme des Konzerns Medica und wird damit die europäische Marktführerschaft erlangen.
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(Vontobel/mc/hfu)