VP Bank 2016 mit tieferem Gewinn

Vaduz – Die VP Bank hat 2016 einen kleineren Gewinn als im Vorjahr erzielt, das allerdings noch stark von der Fusion mit der Centrum Bank beeinflusst gewesen war. Die Bank konnte zudem wieder einen leicht positiven Neugeldzufluss verzeichnen, womit die organischen Abflüsse der vergangenen Jahre gestoppt wurden. Die Verantwortlichen wollen nun das Wachstum mit der Anstellung neuer Kundenberater wie auch durch Akquisitionen vorantreiben.

Der Konzerngewinn 2016 der Liechtensteiner Vermögensverwalterin lag mit 58,0 Mio CHF um 9,5% unter dem Vorjahreswert. Würden die Einmaleffekte aus der Fusion herausgerechnet, wäre der Jahresgewinn allerdings um knapp 90% angestiegen, betonte Finanzchef Siegbert Näscher am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Die Aktionäre erhalten eine gestiegene Dividende von 4,50 (VJ 4,00) CHF je Namenaktie A respektive 0,45 (0,40) CHF je Namenaktie B.

Einmaleffekt weggefallen
Die Bank erzielte 2016 einen Geschäftsertrag von 273,2 Mio CHF, was einem Rückgang um 11% entsprach – allerdings fiel ein Einmaleffekt in Höhe von 50 Mio CHF nun weg. Klar verbessert zeigte sich das Zinsengeschäft (+16% auf 102,4 Mio), dies dank höherer Ausleihungsvolumen und verbesserter Margen. Die Bank habe auch die Verrechnung von Negativzinsen auf weitere Kundensegment ausgeweitet, sagte der Finanzchef. Rückläufig war dagegen der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-6,0% auf 118,8 Mio), wo die volatilen Finanzmärkte und die Verunsicherung der Kunden spürbar war.

Klar tiefer fiel aber auch der Geschäftsaufwand aus (-14% auf 212,2 Mio CHF), der 2015 noch von den Kosten der Fusion beeinflusst gewesen war. Dank Synergien seien nun klare Kosteneinsparungen erzielt worden, so der CFO.

Fortschritte in Asien – Abflüsse in Europa
Die von der VP Bank betreuten Kundenvermögen nahmen 2016 vor allem dank gestiegener Aktienkurse und günstiger Wechselkurseffekte auf 35,8 Mrd CHF (VJ 34,8 Mrd) zu. Der Netto-Neugeldzufluss war mit +7,0 Mio CHF minim positiv – was im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Verbesserung darstelle, als ein organischer Netto-Neugeldabfluss von 658 Mio CHF resultiert hatte, betonten die Verantwortlichen.

Fortschritte beim Neugeld erzielte die VP Bank vor allem in den asiatischen Märkten. In Europa musste sie dagegen vor dem Hintergrund des regulatorischen Umfeldes und der Steuerthematik weitere Abflüsse verbuchen.

Kauf-Opportunitäten nutzen
Um ihre Wachstumsziele zu erreichen, müsse die Bank sowohl organisch als auch anorganisch wachsen, sagte CEO Alfred Moeckli: «Wir müssen in den nächsten Jahren noch eine weitere Akquisition tätigen.» Die strategischen Ziele der VP Bank für 2020 sehen betreute Kundenvermögen in Höhe von 50 Mrd CHF vor.

Die Vermögensverwalterin könne Übernahmen bis zu einer Grössenordnung der verwalteten Vermögen (AuM) von etwa 25 Mrd CHF finanzieren. Man wolle allerdings keine «Übernahme um jeden Preis», betonte der CEO. So habe die Bank im vergangenen Jahr mehrere mögliche Übernahmen geprüft, diese aber verworfen.

In den nächsten drei Jahren will das Unternehmen ausserdem insgesamt 75 neue Kundenberater anstellen: Im Schnitt müssten also wohl etwas über 25 neue Berater jährlich angestellt werden, da einige der Neuanstellungen die anspruchsvollen Ziele nicht erreichten. Im laufenden Jahr sei die Bank bereits sehr gut gestartet, sagte Moeckli. So seien seit Anfang Jahr bereits 13 neue Kundenberater gewonnen worden.

Am Finanzmarkt sind die Ergebnisse am Dienstag positiv aufgenommen worden, lagen sie doch vor allem bezüglich dem Gewinn klar über den Erwartungen der Analysten. Aber auch die «schwarze Null» beim Neugeld stiess auf positives Echo: Er interpretiere das als Turnaround, kommentiert der ZKB-Experte. (awp/mc/pg)

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