VP Bank: Japans neuer Notenbankchef dürfte die Geldschleusen öffnen

VP Bank: Japans neuer Notenbankchef dürfte die Geldschleusen öffnen
Japans Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.

Haruhiko Kuroda soll voraussichtlicher neuer Chef der Bank of Japan werden.

Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

Vaduz – Zu Wochenbeginn waren es noch Spekulationen, doch nun wird es konkreter: Für den Chefposten der japanischen Notenbank, die Bank of Japan (BoJ), wird der Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank, Haruhiko Kuroda, nominiert. Der Wunschkandidat des japanischen Regierungschefs Abe dürfte die Wirtschaftspolitik durch eine Öffnung der Geldschleusen unterstützen.

Nicht auszuschliessen ist, dass eine der «Sofortmassnahmen» von Kuroda unlimitierte Wertpapierkäufe sein könnten. Vor dem Hintergrund eines Inflationszieles von 2% wäre hierfür sogar eine entsprechende Legitimation vorhanden. Für den japanischen Yen sind das keine guten Nachrichten. Wenngleich die Währung derzeit von den gestiegenen Unsicherheiten im Zuge der italienischen Parlamentswahl profitieren kann, ist nicht mit einer nachhaltigen Erholung des Yen gegenüber dem US-Dollar und Euro zu rechnen.

Japans Geldpolitik vor Paradigmenwechsel
Der Wechsel an den Notenbankspitze dürfte zu einem Paradigmenwechsel bei der japanischen Geldpolitik führen. Wir dürfen gespannt sein wie die US-amerikanische Zentralbank (Fed) und die EZB auf eine Öffnung der Geldschleusen in Japan reagieren werden. Dass letztlich etwa die EZB oder die Fed gleich mit drastischen Gegenmassnahmen reagieren wird, ist aus unserer Sicht eher unwahrscheinlich. Nicht auszuschliessen ist hingegen, dass künftig die Hemmschwelle für ungewöhnliche Massnahmen der Notenbanken weiter sinken wird. (VP Bank/mc/ps)

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