Alfred W. Moeckli, CEO VP Bank. (Bild: VP Bank)
Zürich – Die Liechtensteiner VP Bank glänzt in den ersten sechs Monaten 2015 mit deutlichen Zuwachsraten. Allerdings ist dies einem Einmaleffekt geschuldet – der Vollkonsolidierung der übernommenen Centrum Bank. Die Institut will weiter via Akquisitionen wachsen und dadurch bis 2020 betreute Kundenvermögen von 50 Mrd CHF erreichen. Der Markt reagiert mit Gewinnen auf das Ergebnis, aber bleibt hinter der Erholung des Gesamtmarkts zurück.
«Wir haben im ersten Halbjahr 2015 starke Zuwachsraten erzielt», sagte Fredy Vogt, Präsident des Verwaltungsrates, anlässlich einer Medienkonferenz am Dienstag. So erhöhte sich der Bruttoerfolg gegenüber dem Vorjahr um 56% auf 173 Mio CHF, der Konzerngewinn stieg gar um 267% auf 40,9 Mio, die betreuten Kundenvermögen verbesserten sich um knapp 12% auf 34,6 Mrd und dem Institut flossen neue Kundengelder im Umfang von netto 6,2 Mrd CHF zu.
20 Mio von 25 Mio Franken Kosten im 1. Halbjahr verbucht
Zurückzuführen sind die starken Wachstumsraten aber in erster Linie auf die Erstkonsolidierung der erworbenen Centrum Bank, wie Vogt weiter anfügte. Unter Ausklammerung der Effekte aus der Fusion mit der Centrum Bank verringerte sich der Bruttoerfolg nämlich um 4,5% auf rund 106 Mio CHF. Wegen der Aufwendungen, die durch die Übernahme der Centrum Bank anfielen, erhöhte sich der Geschäftsaufwand um fast 15% auf 96,8 Mio CHF. Dabei wurden dem ersten Halbjahr 20 Mio der insgesamt für das Gesamtjahr kalkulierten Aufwendungen von 25 Mio für die Centrum-Integration verrechnet. Adjustiert um die Sonderaufwendungen verminderte sich der Aufwand um 4,5%. Die Cost/Income-Ratio betrug 56,1% nach 76,4% im Vorjahr.
Die betreuten Kundenvermögen (AuM) beliefen sich auf 34,6 Mrd CHF nach 30,9 Mrd per Ende 2014. Einschliesslich Custody-Vermögen betrugen die Vermögen insgesamt 42,2 Mrd (38,6 Mrd per Ende 2014), wozu die Centrum Bank 7,1 Mrd beisteuerte.
Dem Institut flossen Kundengelder von netto 6,2 Mio zu, wobei 6,7 Mrd CHF auf die Fusion mit der Centrum Bank entfielen. Im operativen Geschäft erfolgten dagegen Netto-Abflüsse von 0,1 Mrd (VJ +0,2 Mrd). Zudem kam es im Zuge der Fusion mit der Centrum Bank zu Netto-Abflüssen im Umfang von 0,4 Mrd.
Neue Ziele bis 2020
Die Bank hat sich neue Mittelfristziele gesetzt. Danach strebt die Bank betreute Kundenvermögen von 50 Mrd CHF, einen Konzerngewinn von 80 Mio CHF sowie eine Cost/Income-Ratio unter 70% an. Auf ein neues Kernkapitalziel habe man bewusst verzichtet, da man sich den Spielraum für Akquisitionen durch ein fixes Ziel nicht habe einschränken wollen, so Vogt.
Weitere Übernahmen sind denn auch geplant, um das gesteckte Mittelfristziel bezüglich Kundenvermögen erreichen zu können. Und: «Wir wollen Akquisitionen an betreuten Kundenvermögen in der Höhe von 5 Mrd bis 15 Mrd CHF tätigen», sagte Moeckli. Dabei sollen Kundenvermögen in den Märkten Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein erworben werden. (VP Bank/mc/pg)