Vaduz – Die Liechtensteiner VP Bank hat im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinneinbruch erlitten. Mit dem Zwischenbericht Mitte Mai hatte sich das bereits angedeutet. Nun wurde ein konkretes Massnahmenpaket beschlossen, um die Effizienz zu verbessern.
Der Geschäftsertrag sank konkret um 13,6 Prozent auf 162,6 Millionen Franken. Der Reingewinn belief sich im ersten Semester 2024 auf 11,5 Millionen und sackte damit um mehr als die Hälfte unter den Vorjahreswert, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten noch leicht verfehlt.
Schaut man das Ergebnis im Detail an, so sank der Erfolg aus dem Zinsgeschäft um deutliche 27,1 Prozent auf 52,5 Millionen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft sowie der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hielten sich knapp auf Vorjahresniveau. Der Aufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Prozent auf 148,8 Millionen. Gründe dafür waren tiefere Personalkosten sowie ein geringerer Abschreibungsbedarf.
Die betreuten Kundenvermögen stiegen auf 50,4 Milliarden (Ende 2023: 46,4 Mrd). Beim Neugeld stand ein Anstieg von 0,5 Milliarden nach einem Anstieg von 0,4 Milliarden im Vorjahr zu Buche. Ohne die Berücksichtigung von forcierten Abflüssen aus Bereinigungen des Kundenportfolios hätte der Anstieg sogar bei 0,8 Milliarden gelegen. Analysten hatten hier mit einem geringeren Zuwachs gerechnet.
Die Tier 1 Ratio betrug derweil 26,1 Prozent und die Liquidity Coverage Ratio 309,5 Prozent. Die Cost-/Income-Ratio verschlechterte sich auf 91,5 Prozent von 84,0 Prozent im Vorjahresvergleich.
Massnahmenpaket beschlossen
Für die kommenden Monate habe die Umsetzung eines umfassenden Massnahmenpakets zur Effizienzsteigerung und Wachstumsbeschleunigung nun Priorität, so die Bank weiter. Damit soll die Cost/Income-Ratio verbessert werden. Im zweiten Halbjahr dürften in diesem Zusammenhang Restrukturierungskosten in Höhe von 10 bis 12 Millionen Franken anfallen.
Die VP Bank setzt sich ein Effizienzziel von mindestens 20 Millionen Franken, das bis Ende 2026 erreicht werden soll. Um dies zu erreichen, sollen beispielsweise die Prozesse konsequent auf die Kunden ausgerichtet und Redundanzen in der Organisation aufgelöst werden. Dienstleistungen, die nicht erfolgreich seien, würden eingestellt – dazu zähle beispielsweise das eigene Angebot im Bereich Privatmarktanlagen. Auch ein Stellenabbau sei damit verbunden, der grösstenteils durch Fluktuation erreicht werde. In Einzelfällen werde es jedoch zu Kündigungen kommen.
Mit Blick auf die Regionen will sich die Bank auf die Kernmärkte konzentrieren. So soll die Niederlassung in Hongkong geschlossen werden. Da die Region Asien aber wichtig für die Gruppe bleibe, soll das Intermediär- und Private-Banking-Geschäft weiter ausgebaut und neue Möglichkeiten vom Standort Singapur geprüft werden. (awp/mc/ps)