Vaduz – Die VP Bank hat in den ersten sechs Monaten 2018 etwas weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Allerdings betreute das Institut mehr Kundenvermögen. Die Bank erwartet auch für das zweite Halbjahr einen weiteren Wachstumsschub.
Der Gewinn fiel um 7 Prozent auf 29,3 Millionen Franken, wie die Liechtensteiner Bankengruppe am Dienstag mitteilte. Grund für diesen Rückgang war ein um 2,2 Prozent tieferer Geschäftsertrag von 147,9 Millionen. Dabei steuerte der Erfolg aus dem Zinsengeschäft 55,0 Millionen und damit 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr bei.
Der Handelserfolg stieg um 4,0 Prozent auf 26,2 Millionen, während der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 5,2 Prozent auf 64,3 Millionen zunahm. Allerdings resultierte aus den Finanzanlagen nur ein Gewinn von 0,9 Millionen nach 12,0 Millionen im Vorjahr.
Gleichzeitig sank der Geschäftsaufwand um 1,5 Prozent auf 117,2 Millionen Franken. Der Personalbestand stieg zwar um 9,3 Prozent auf 892 Mitarbeitende – insbesondere aufgrund einer Rekrutierungsoffensive. Damit stieg der Personalaufwand um 6 Prozent auf 74 Millionen. Auch der Sachaufwand legte um knapp 8 Prozent auf 29,9 Millionen zu.
Allerdings resultierte netto eine Auflösung von 0,2 Millionen an Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten, nachdem im Vorjahr noch ein Aufwand von 9,2 Millionen verbucht worden war. Die Cost/Income Ratio betrug damit 70,3 Prozent nach 64,6 Prozent im Vorjahr. Mit einem Tier 1 Ratio von 22,6 Prozent verfüge die VP Bank über eine im Branchenvergleich komfortable Eigenkapitalbasis.
Mehr Kundenvermögen
Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich per 30. Juni 2018 auf 40,9 Milliarden Franken nach 40,4 Milliarden per Ende 2017. Im Halbjahr flossen Kundengelder von netto Milliarden 0,6 zu (VJ +1,1 Milliarden). Erfreulich sei, dass beide Geschäftssegmente «Client Business Liechtenstein» sowie «Client Business International» Netto-Neugeldzuflüsse verzeichnen konnten, hiess es weiter. Die Zuflüsse seien der intensiven Marktbearbeitung, Rekrutierung von neuen Beratern und Zuflüssen von bestehenden Kunden zu verdanken.
Die Bilanzsumme erhöhte sich derweil im Vergleich zum Jahresende um 1,4 Prozent auf 12,6 Milliarden Franken.
Mit den vorgelegten Zahlen hat die Bank die Erwartungen der Analysten verfehlt. Beim Geschäftsertrag wurden 158,9 Millionen Franken (ZKB) bzw. 163,6 Millionen (Research Partners, RP) erwartet, beim Reingewinn rechneten die Analysten mit 39,0 (ZKB) bzw. 48,8 Millionen (RP) und bei den Kundenvermögen wurden 41,0 (ZKB) bzw. 43,2 Milliarden (RP) erwartet.
Im Ausblick auf das zweite Halbjahr gibt das Institut keine konkreten Ziele bekannt. Allerdings trage die Vorwärtsstrategie Früchte und daher werde auch für das zweite Halbjahr mit einem weiteren Wachstumsschub gerechnet. Die Bank unterstütze dies mit der aktiven Suche nach weiteren Beratern mit Schwerpunkt auf die Standorte Singapur, Hongkong, Luxemburg, Zürich und Vaduz. Mit dem hohen finanziellen Spielraum sei man zudem gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern und eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess zu spielen. (awp/mc/ps)