Roger Hartmann, CEO VP Bank Gruppe.
Vaduz – Die VP Bank Gruppe erwirtschaftete 2010 einen Konzerngewinn von CHF 17.2 Mio. Die operativen Kosten wurden erneut gesenkt. Im zweiten Semester 2010 konnte eine Trendwende bei der Netto-Neugeldentwicklung herbeigeführt werden. Der Verwaltungsrat der VP Bank hat beschlossen, eine Banklizenz in Deutschland zu beantragen.
Der Generalversammlung wird eine Dividende von CHF 3.50 pro Inhaberaktie bzw. CHF 0.35 pro Namenaktie beantragt. Des Weiteren wird die Wahl von Teodoro D. Cocca als Mitglied des Verwaltungsrates vorgeschlagen, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2010 einen Konzerngewinn von CHF 17.2 Mio. aus. «Dieses Resultat haben wir unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen erzielt. Es ist geprägt durch das anhaltend tiefe Zinsniveau und die Unsicherheiten im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft», erklärt der Chief Financial Officer der VP Bank Gruppe, Fredy Vogt. Auf das Ergebnis negativ ausgewirkt hätten sich auch die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar sowie die damit verbundene Verunsicherung im Hinblick auf die Wirtschafts- und Finanzmarktentwicklung.
Tiefes Zinsniveau und volatiles Marktumfeld
Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Bruttoerfolg um 18.2 Prozent ab: von CHF 313.8 Mio. auf CHF 256.8 Mio. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft reduzierte sich aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus um 34.8 Prozent auf CHF 78.9 Mio. Vor allem die im Jahr 2010 weiter rückläufigen Marktzinsen wirkten sich negativ auf die Erträge aus. Trotz eines volatilen und von Unsicherheiten geprägten Marktumfeldes konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht um 1.5 Prozent auf CHF 125.4 Mio. gesteigert werden. Positiv entwickelte sich der Erfolg aus dem Handelsgeschäft: Der Handel im Auftrag von Kunden erhöhte sich um 8.3 Prozent auf CHF 24.9 Mio. Im Eigenhandel konnten dank Währungsabsicherungen Erträge von CHF 20.9 Mio. verbucht werden (Vorjahr: minus CHF 5.4 Mio.). Der übrige Erfolg ging 2010 auf CHF 6.7 Mio. zurück. Konnten im Vorjahr auf den eigenen Finanzanlagen Kurserfolge in der Höhe von CHF 36.5 Mio. verbucht werden, betrugen diese im Jahr 2010 minus CHF 5.4 Mio.
Geschäftsaufwand: Nachhaltige Einsparungen
Der Geschäftsaufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 3.0 Prozent auf CHF 179.5 Mio. Ende 2010 beschäftigte die VP Bank Gruppe teilzeitbereinigt 727.2 Mitarbeitende, was einem leichten Personalanstieg von 1.0 Prozent entspricht. Der Personalaufwand reduzierte sich um 1.8 Prozent auf CHF 121.8 Mio. Das strikte Kostenmanagement schlug auch im Sachaufwand positiv zu Buche: Insgesamt fiel er mit CHF 57.7 Mio. um 5.4 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Die Abschreibungen und Amortisationen lagen 4.4 Prozent unter dem Vorjahr und betrugen CHF 38.7 Mio. Aufgrund der herausfordernden Wirtschaftslage wurden die Kreditrückstellungen erhöht. Insgesamt betrugen die Positionen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste CHF 19.4 Mio. Die Cost/Income Ratio betrug 69.9 Prozent, was gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Erhöhung darstellt (2009: 59.0 Prozent). Die Eigenmittel von rund CHF 0.9 Mrd. blieben auf hohem Niveau stabil. Die Bilanzsumme reduzierte sich auf CHF 10.6 Mrd. (minus 8.9 Prozent).
Positive Trendwende bei Netto-Neugeldentwicklung
Der Netto-Neugeldzufluss stieg im zweiten Semester 2010 an, sodass der Abfluss aus dem ersten Semester 2010 mehr als kompensiert werden konnte (2010: CHF 0.1 Mrd. Netto-Neugeldzufluss). Dies bedeutet nicht nur eine Trendwende gegenüber dem ersten Semester 2010, sondern auch gegenüber dem Jahr 2009, in dem die VP Bank Gruppe einen Netto-Neugeldabfluss von CHF 1.1 Mrd. zu verzeichnen hatte. Bei einer performancebedingten Vermögensabnahme um CHF 1.4 Mrd. beliefen sich die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe Ende 2010 auf CHF 28.2 Mrd. Die Custody-Vermögen erhöhten sich auf CHF 12.6 Mrd. (Vorjahr: 12.3 Mrd.). Damit belief sich das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen per Ende 2010 auf CHF 40.8 Mrd.
Netto-Neugeldzufluss von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr
Tier 1 Ratio von 16 Prozent
Die mittelfristigen Zielgrössen sind mit Ausnahme der Tier 1 Ratio, die weiterhin über dem Doppelten des gesetzlich vorgegebenen Wertes liegt und auch den Anforderungen von Basel III mehr als genügen wird, im Berichtsjahr noch nicht erreicht worden. Roger H. Hartmann, Chief Executive Officer der VP Bank Gruppe: «Wir sind uns bewusst, dass die eingeleitete Transformation, die sich an den neuen Gegebenheiten des Marktes und den veränderten Rahmenbedingungen orientiert, nicht in kurzer Zeit realisiert werden kann und weiterhin Investitionen in die Stärkung der Marktposition erfordern wird.» Die Implementierung und Umsetzung soll bis Ende 2013 erfolgen.
Dividende: Stabile Rendite
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 29. April 2011, eine Dividende von CHF 3.50 pro Inhaberaktie und CHF 0.35 pro Namenaktie auszuzahlen. In der überdurchschnittlichen Pay-Out-Ratio kommen die Stabilität der Eigenmittel und die intakten Wachstumschancen der VP Bank Gruppe für die Zukunft zum Ausdruck. Die Auszahlung einer kontinuierlichen Dividende mit einer stabilen Rendite entspricht auch den Zielsetzungen der Dividendenpolitik der VP Bank.
Wechsel im Verwaltungsrat
Beat Bernet scheidet nach neunjähriger Tätigkeit aus dem Verwaltungsrat aus. Die VP Bank dankt Beat Bernet für seine engagierte Mitarbeit. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 29. April 2011 als neues Mitglied des Verwaltungsrates Teodoro D. Cocca vor. Er ist Professor für Asset Management an der Johannes Kepler Universität in Linz sowie Adjunct Professor am Swiss Finance Institute in Zürich.
VP Bank sieht sich für Zukunft gerüstet
«Die vor Jahren festgelegte Strategie der VP Bank Gruppe, das Private Banking an ausgewählten Standorten auszubauen und das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft unter den neuen Bedingungen weiterzuentwickeln, hat sich bewährt», sagt Hans Brunhart, Präsident des Verwaltungsrates der VP Bank. Es zeige sich, dass diese Anstrengungen zunehmend Früchte tragen. Die Präsenz in verschiedenen Märkten trägt dazu bei, den Kunden der VP Bank die adäquaten Bankdienstleistungen zu bieten. Der Verwaltungsrat hat aus diesem Grund beschlossen, die bisherige Vermögensverwaltungsgesellschaft in München in eine mit einer Banklizenz ausgestattete Niederlassung umzuwandeln und ein entsprechendes Gesuch einzureichen. Die neue Niederlassung in Deutschland ist Teil der Strategie der VP Bank, ihr Private-Banking-Geschäft weiter auszubauen und in profitables Wachstum zu investieren. Damit wird das Bankenangebot der VP Bank Gruppe mit den Standorten Liechtenstein, Schweiz, Luxemburg, British Virgin Islands und Singapur für ihre Kunden komplettiert. (VP Bank/mc/ps)