Vaduz – Die Liechtensteiner VP Bank hat im ersten Halbjahr 2023 vom gestiegenen Zinsniveau profitiert. Der Geschäftsertrag wie auch der Reingewinn legten klar zu. Mit Blick nach vorne sieht sich das Institut mit seinen Zielen bis 2026 auf Kurs.
Der Geschäftsertrag legte konkret um 17 Prozent auf 188,3 Millionen Franken zu. Der Reingewinn belief sich im ersten Semester 2023 auf 25,5 Millionen und lag damit um 19 Prozent über dem Vorjahreswert, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Die Bank habe erneut bewiesen, dass sie auch in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld die Ertragskraft steigern könne, wurde Gruppenchef Paul Arni in der Meldung zitiert. «Wir verfügen über die nötigen Mittel, die Kapitalstärke und ein langfristig orientiertes Ankeraktionariat, um vorausschauend planen und handeln zu können. Die technische Transformation ist abgeschlossen.»
Anstieg der Kosten
Schaut man das Ergebnis im Detail an, so stieg der Erfolg aus dem Zinsgeschäft dank des wieder besseren Umfelds diesbezüglich um knapp 30 Prozent auf 72,1 Millionen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg ebenfalls stark um knapp 43 Prozent auf 38,7 Millionen. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank hingegen leicht um rund 3 Prozent auf 69,8 Millionen Franken.
Der Aufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 158,2 Millionen. Gründe dafür waren – wie angekündigt – eine Abschreibungsbelastung auf getätigte Investitionen, Kreditrückstellungen, die vor dem Hintergrund des aktuellen Wirtschaftsumfeldes gebildet wurden sowie der generelle inflationsbedingte Anstieg der Kosten.
Die betreuten Kundenvermögen stiegen auf 47,2 Milliarden (Ende 2022: 46,4 Mrd). Beim Neugeld stand ein Anstieg von 0,1 Milliarden nach einem Rückgang von 0,2 Milliarden im Vorjahr zu Buche. Beeinflusst wurden diese durch forcierte Abflüsse aus Bereinigungen des Kundenportfolios unter anderem mit russischem Konnex in der Höhe von 0,3 Milliarden Franken. Analysten hatten hier im Schnitt denn auch mit einem noch grösseren Zuwachs gerechnet.
Finanzziele 2026 bestätigt
Die Tier 1 Ratio betrug derweil 23,4 Prozent und die Liquidity Coverage Ratio 202,2 Prozent. Die Cost-/Income-Ratio verbesserte sich etwas auf 84,0 Prozent von 85,7 Prozent im Vorjahresvergleich.
Mit Blick nach vorne will sich die Bank hier bis 2026 noch weiter verbessern. Ihre bisherigen Ziele bestätigte sie. So strebt die VP Bank bis dann eine Cost-/Income-Ratio von 75 Prozent an.
Des Weiteren will die VP Bank ein jährliches Ertragswachstum von 4 bis 6 Prozent, eine jährliche Netto-Neugeld-Entwicklung von mindestens 4 Prozent und eine Tier 1 Ratio von über 20 Prozent erreichen. (awp/mc/ps)