VP Bank verdient im 1. Halbjahr deutlich mehr
Roger Hartmann, CEO der VP Bank-Gruppe.
Vaduz – Die Verwaltungs- und Privat-Bank (VP Bank) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Die anhaltenden Unsicherheiten lassen die Bank aber wenig optimistisch in die Zukunft blicken, weshalb sie im zweiten Halbjahr mit zurückhaltenden Kundenaktivitäten rechnet.
Der Konzerngewinn der VP Bank im ersten Halbjahr erhöhte sich auf 19,4 Mio CHF und damit um rund 20%. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn verbesserte sich um 25% auf 18,1 Mio CHF, wie das Institut am Dienstagmorgen mitteilte.
290 Mio. Fr. Neugeld
Das Institut verzeichnete wieder einen Neugeldzufluss von netto 0,29 Mrd CHF, nachdem im Vorjahr Kunden Gelder im Umfang von 0,35 Mrd CHF abgezogen hatten. Die verwalteten Kundengelder (AuM) werden per Mitte Jahr mit 27,2 Mrd CHF ausgewiesen nach 28,2 Mrd CHF per Ende 2010. Die Kundenvermögen inklusive Custody Geldern beliefen sich auf 39,2 Mrd CHF nach 40,8 Mrd per Ende 2010.
Erfolg aus Zinsgeschäft verbessert
In der Berichtsperiode nahmen die Erträge auf 125,7 Mio nach 132,1 Mio CHF im Vorjahr ab. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft verbesserte sich dabei um 4,9% auf 37,4 Mio CHF. Der Beitrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft war hingegen rückläufig und lag 5,6% tiefer auf 65,8 Mio CHF. Dabei hätten sich auch die Kursverluste der in den Kundenvermögen in beträchtlichen Ausmass enthaltenen Fremdwährungen negativ ausgewirkt, heisst es weiter. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft sank um 36% auf 16,6 Mio CHF.
Tiefere Kosten
Auf der Aufwandseite reduzierten sich die Kosten gegenüber der Vorjahresperiode um 3,6% auf 87 Mio CHF. Dabei fiel insbesondere der Sachaufwand deutlich tiefer aus, während die Personalkosten um 4,6% zulegten. Unter dem Strich ergibt das ein Cost/Income-Ratio von 69,2% nach 68,3% im Vorjahr.
Stabile Eigenmittelsituation
Die Eigenmittelsituation zeigt sich laut der Bank stabil. Die Kapitalausstattung sei sehr solide und liege deutlich über den gesetzlichen Anforderungen, schreibt das Institut. Die Tier 1 Ratio betrug per Jahresmitte 18,1% und die Eigenkapitalrendite 4,1%.
Analysten positiv überrascht
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat die Bank die Erwartungen der Analysten ausser bei den Kundengeldern übertroffen. Im Durchschnitt prognostizierten die von AWP befragten Analysten Konzerngewinn nach Minderheiten von 9,4 Mio CHF. Das Nettoneugeld sahen die Experten bei 0,18 Mrd CHF und die Kundengelder bei 27,6 Mrd CHF.
Wirtschaftliche Unsicherheit bleibt
Aktuell deute wenig darauf hin, dass die wirtschaftliche Unsicherheit abnehmen werde, so die Bank weiter. Sie rechnet deshalb auch im zweiten Halbjahr mit zurückhaltenden Kundenaktivitäten. Es werde erwartet, dass die Zinsen weiterhin tief blieben und die Stärke des Schweizer Frankens anhalte. Diese Bedingungen würden sich auf die Ergebnisse auswirken. (awp/mc/pg)