Zürich – Die erste an der Schweizer Börse SIX gehandelte Special Purpose Acquisition Company (Spac) hat am Mittwoch einen verhaltenen Börsenstart hingelegt. Nach einem Eröffnungskurs von 10,20 Franken legten die Titel zwischenzeitlich auf bis zu 10,40 Franken zu, schlossen dann aber mit 10,10 Franken nur wenig über dem Ausgabepreis von 10,00 Franken.
Im Rahmen des Börsengangs hat VT5 rund 200 Millionen Franken an Kapital aufgenommen. Dazu wurden bei Anlegern 20 Millionen plus 1 Aktie platziert. Obendrauf kamen knapp 6,7 Millionen Warrants oder je ein Drittel Warrant je Aktie. Gemessen am Eröffnungskurs betrug die Marktkapitalisierung 222 Millionen Franken, wie die Börsenbetreiberin SIX am Mittwoch nach Börsenstart mitgeteilt hatte. Am ersten Handelstag wurden gut 197’000 Aktien von VT5 gehandelt.
Spacs sind Mantelfirmen, die zum Erwerb von nicht kotierten Zielgesellschaften gegründet werden. Ein Spac sammelt zunächst Kapital über einen Börsengang (IPO) ein und macht sich erst dann auf die Suche nach einer Firma, die gekauft werden kann. Sie sind im Ausland, vor allem in den USA, äusserst populär. Die SIX hat erst kürzlich die Bewilligung von den Behörden für diese Anlageform erhalten.
Fokus auf Technologieunternehmen
VT5 will als Spac in den nächsten zwei Jahren eine oder mehrere operative Firmen kaufen. Die Gesellschaft lege den Fokus auf Technologieunternehmen in Mittel- und Nordeuropa, hatte Verwaltungsratspräsident Heinz Kundert vergangene Woche erklärt. In Frage kämen die Bereiche Halbleiter, Optik, Automatisierung und additive Fertigung, Energietechnologien und Digitalisierung.
Zu den Schlüsselinvestoren von VT5 zählen die Artemis Group und Point Break Capital sowie Initiator Veraison. Sie hatten im Vorfeld des Börsengangs rund 178 Millionen Franken an Investitionen zugesichert. Die Beteiligungsgesellschaft Veraison etwa investierte insgesamt 23,5 Millionen Franken und hält 16 Prozent der Stimmrechte an VT5. (awp/mc/pg)