Zürich – Die VZ Gruppe hat im ersten Halbjahr trotz des ungünstigen Finanzmarktumfelds die Erträge und den Gewinn weiter gesteigert. Für das zweite Halbjahr gibt sie sich allerdings zurückhaltend.
Insgesamt erwirtschaftete die VZ Gruppe in den ersten sechs Monaten 2022 einen Betriebsertrag von 210,0 Millionen Franken, was einem Anstieg um 11,8 Prozent zum Vorjahr entsprach, wie sie am Freitag mitteilte. Der Reingewinn stieg mit einem Plus von 12,6 Prozent auf 77,0 Millionen Franken in einem ähnlichen Ausmass an.
Nachfrage nach Beratung
Das Ertragswachstum sei in erster Linie dem Schwung zu verdanken, den die Gruppe aus dem Vorjahr mitgenommen habe, schreibt die VZ in der Mitteilung. Zwei Drittel ihrer Erträge erwirtschaftete die Gruppe im ersten Halbjahr aus verwalteten Vermögen. Aber auch die Honorare legten bei einer «unverminderten Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen» zu.
Im ersten Halbjahr hätten sich mehr als 4000 Kundinnen und Kunden nach einer Beratung für Verwaltungsdienstleistungen der VZ Gruppe entschieden, heisst es. Das Netto-Neugeld lag mit 2,5 Milliarden auf dem Vorjahresniveau. Die Marktkorrekturen lasteten allerdings auf den verwalteten Vermögen (Assets under Management AuM): Diese lagen mit 37,6 Milliarden Franken unter dem Wert von Ende 2021 (39,0 Milliarden).
Mit den Resultaten hat die Finanzgruppe die Erwartungen der Analysten beim Ertrag wie auch beim Gewinn übertroffen: Die Experten von ZKB und Vontobel hatten den Reingewinn bei 69 respektive 74 Millionen geschätzt.
Leicht höherer Jahresgewinn erwartet
Auch für das zweite Halbjahr rechne die VZ weiterhin mit einer starken Nachfrage nach Beratung, wird CEO Matthias Reinhart zitiert. Die anhaltende Unsicherheit dürfte jedoch die «Konvertierung in Plattform-Dienstleistungen» verlangsamen. Wegen der tieferen Bewertung der verwalteten Vermögen dürften allerdings die Erträge daraus stagnieren oder nur leicht wachsen, während die Bankerträge wohl abnehmen würden. Alle anderen Erträge sollten in ähnlichem Tempo wachsen wie im ersten Halbjahr.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwarte die Gruppe in der Folge einen Gewinn, der «nur leicht höher ausfällt als 2021». Allerdings gehe man von einer Rückkehr zum gewohnten Wachstum aus, sobald sich die Finanzmärkte wieder beruhigten. (awp/mc/pg)