Matthias Reinhart, CEO der VZ Holding. (Foto: VZ Holding)
Zürich – Die VZ Gruppe hat im ersten Semester 2014 den Wachstumskurs fortgesetzt und bei einem anhaltenden Neugeldzufluss den Gewinn weiter steigern können. Auch im zweiten Halbjahr erwartet die Finanzdienstleisterin anziehende Erträge und stellt eine erneute Erhöhung der Dividende in Aussicht.
Viele Kunden würden durch die Unruhen in der Ukraine und im Nahen Osten verunsichert und anstehende Entscheide aufschieben, stellt die VZ Gruppe in ihrem am Freitag veröffentlichten Halbjahresbericht fest. Dennoch hat die Gruppe die Betriebserträge im Halbjahr um 12% auf 94,8 Mio CHF erhöhen können. Gleichzeitig nahmen die Betriebskosten um 13% auf 52,5 Mio zu. Unter dem Strich resultierte für das erste Halbjahr ein Reingewinn von 32,9 Mio CHF (+11%).
Verstärkte Vermögensverwaltung
Deutlich zulegen konnte die VZ Gruppe beim Verwaltungsertrag, während sich der Honorarertrag leicht rückläufig entwickelte. Dies deutet laut CEO Matthias Reinhart allerdings auf eine positive Entwicklung hin: Die Kunden nähmen die VZ Gruppe immer stärker als Vermögensverwalterin wahr und nicht nur als Vermögensberaterin. Ein wachsender Teil des Beratungsaufwands werde als Vorleistung für Verwaltungsdienstleistungen abgebucht.
Dank der zusätzlichen Vermögensverwaltungsmandate flossen der Gruppe innert der letzten sechs Monate netto Neugelder von 905 Mio CHF zu nach 840 Mio in derselben Vorjahresperiode. Die verwalteten Vermögenswerte wuchsen per Mitte 2014 auf 13,29 Mrd, nachdem sie sich zum Jahresende 2013 noch auf 12,11 Mrd belaufen hatten.
Reger «Lounge»-Besuch
Eine positive Bilanz zieht die Gruppe auch über ihre neuen Initiativen. So sei die neue Vorsorgelösung für Firmen erfolgreich gestartet. Auch die Online-Dienstleistungen verzeichneten wachsende Kundenzahlen, dies sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. Das Angebot sei nun ausgebaut worden. Rege ist die Teilnahme offenbar zudem an den Workshops in der «Lounge» im VZ Zürich. In den nächsten Monaten soll nun eine zweite Lounge in Bern eröffnet werden.
Die Bilanzsumme der Gruppe lag per Ende Juni unverändert bei 1,44 Mrd CHF. Die Eigenkapitalquote lag bei 19,5%, die Kernkapitalquote bei 25,4%. Für die VZ Gruppe bedeuten die hohen Eigenmittel nicht zuletzt Spielraum um das Wachstum weiterhin aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Mit den vorgelegten Zahlen liegt die Vermögensverwalterin beim Gewinn am unteren Ende der Erwartungen, bei den verwalteten Vermögen dagegen am oberen Ende. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 33,5 Mio CHF und mit verwalteten Vermögen von 13,15 Mrd.
Keine Geschäftsbeziehungen mit US-Bürgern
Der Verwaltungsrat der VZ Gruppe hat nun beschlossen, nicht am US-Steuerprogramm des amerikanischen Justizministerium teilnehmen. Die VZ Depotbank habe Geschäftsbeziehungen mit US-Bürgern seit Beginn ausgeschlossen, betont das Unternehmen.
Bereits Ende 2013 hatte das Finanzunternehmen eine Teilnahme in der «Schuldkategorie» 2 ausgeschlossen und damals noch eine Teilnahme in den Kategorien 3 oder 4 erwogen. Seit Ende Jahr sei noch einmal überprüft worden, ob keine Kunden in den USA steuerpflichtig seien – das habe sich bestätigt. «Darum ist eine Teilnahme am Programm hinfällig.»
Weiter wachsende Erträge
Die VZ Gruppe erwartet auch für die kommenden Monate wachsende Erträge – dies sofern sich die Wirtschaftslage weiter moderat verbessere und sich die Finanzmärkte nach den Turbulenzen der letzten Wochen wieder beruhigen. CEO Matthias Reinhart geht zudem davon aus, der Generalversammlung im April 2015 erneut eine höhere Dividende vorschlagen zu können. (awp/mc/pg)