Waadtländer Kantonalbank legt im Jahr 2019 zu

BCV-CEO Pascal Kiener.

Lausanne – Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) ist 2019 gewachsen und hat den Gewinn leicht gesteigert. Zulegen konnte das Westschweizer Institut sowohl im Hypothekengeschäft als auch in der Vermögensverwaltung.

Den Reingewinn stieg im abgelaufenen Jahr um 4 Prozent auf 363 Millionen Franken, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Dass dies gelang, ist nicht selbstverständlich. Schliesslich hatte im Jahr 2018 der Verkauf einer Liegenschaft das Ergebnis positiv beeinflusst.

Auch 2019 verlieh ein Sondereffekt der Bank Rückenwind. Mit dem Inkrafttreten der Unternehmenssteuerreform sank der Steuersatz für Firmen im Kanton Waadt auf noch 13,8 Prozent von zuvor 21 Prozent. Das hatte in der Rechnung der BCV Steuerersparnisse zur Folge.

Doch auch operativ legte die Bank zu. Der Geschäftsertrag zog um 3 Prozent auf eine Milliarde Franken an. Und nach Abzug der Kosten legte der Geschäftserfolg um 4 Prozent auf 419 Millionen zu.

Mit den vorgelegten Zahlen haben die Waadtländer die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 356 Millionen Franken, einem Geschäftsertrag von 990 Millionen und einem Geschäftserfolg von 411 Millionen gerechnet.

Hypothekenwachstum
Im grössten Bereich, dem Zinsengeschäft, erzielte die Bank netto einen Erfolg von 507 Millionen Franken. Das sind 3 Prozent mehr als im Jahr davor, wobei die Auflösung von Rückstellungen wesentlich zu diesem Plus verholfen hatten, wie die BCV schreibt.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm der Erfolg um 2 Prozent auf 323 Millionen zu und im Handelsgeschäft blieb er bei 128 Millionen stehen. Im übrigen ordentlichen Erfolg verbuchte die BCV ein Plus von 8 Prozent auf 44 Millionen.

Die BCV wuchs und tat das etwa im Hypothekargeschäft, wo das Volumen per Ende Jahr um 4 Prozent auf 27,0 Milliarden Franken anzog. Auch bei den übrigen Krediten legte die Bank leicht zu auf 5,8 Milliarden.

Zudem flossen dem Institut 2019 netto Neugelder im Umfang von 3,8 Milliarden Franken zu und mit den verwalteten Vermögen ging es im guten Börsenjahr kräftig um 12 Prozent auf 97,8 Milliarden nach oben. Der grössere Teil der Neugelder (2,3 Mrd) stammten von Gross- und institutionellen Kunden, der Rest (1,5 Mrd) von Privatkunden und Waadtländer KMU.

Höhere Dividende und Aktiensplit
Für das neu angelaufene Geschäftsjahr zeigt sich die BCV wie auch zuletzt betont vorsichtig. Sofern sich die Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Finanzmärkten nicht signifikant verschlechterten, rechne man mit einem Geschäftsergebnis in der Grössenordnung der vergangenen Jahre, hiess es.

Die Aktionäre dürfen sich in diesem Jahr auf eine leicht höhere Ausschüttung freuen. Die BCV beantragt der Generalversammlung von Ende April die Erhöhung der Dividende um einen auf 36 Franken je Titel. So fliessen dem Kanton Waadt inklusive den Steuern insgesamt 233 Millionen Franken zu.

An der GV werden die Aktionäre zudem über einen Split der Aktie im Verhältnis von 1:10 befinden. Dieser soll dann Ende Mai umgesetzt werden und zur leichteren Handelbarkeit der Titel führen. Zudem soll Eftychia Fischer in den Verwaltungsrat gewählt werden und den altershalber abtretenden Reto Donatsch ersetzen. (awp/mc/ps)

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