Waadtländer Kantonalbank mit Gewinnrückgang im Corona-Jahr
Lausanne – Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat im Corona-Jahr 2020 vor allem wegen der Pandemie und dem Negativzinsumfeld weniger verdient. An der Ausschüttung wird aber nicht gerüttelt: Die Dividende pro Aktie bleibt unverändert.
Der Reingewinn der BCV sank im Berichtsjahr 2020 um 9 Prozent auf 331 Millionen Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Kantonalbank am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als operative Gewinngrösse ging in ähnlichem Ausmass (-11%) auf 373 Millionen zurück.
Rückläufig war auch der Geschäftsertrag, und zwar um 6 Prozent auf 945 Millionen Franken. Mit den Kennzahlen hat die BCV die Vorgaben von Analysten auf Gewinnstufe allerdings übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt beim Reingewinn mit 315 Millionen, beim Geschäftserfolg mit 361 Millionen und beim Ertrag mit 950 Millionen Franken gerechnet. Die Dividende wurde bei 3,60 Franken pro Aktie gesehen.
Der Rückgang im Ertrag sei hauptsächlich auf die Auswirkungen der Covid-19-Krise und des Negativzinsumfelds zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung. Er sei durch die «gute Kostenkontrolle» zum Teil kompensiert worden. Der Geschäftsaufwand sank denn auch um 2 Prozent auf 495 Millionen Franken.
Tiefere Erträge im Zinsgeschäft
Im Negativzinsumfeld und infolge der beabsichtigten Reduktion des Geschäftsvolumens im Bereich Trade Finance habe sich der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft um 5 Prozent auf 474 Millionen Franken verringert, schreibt die Bank weiter. Durch die Bildung von Rückstellungen für Kreditrisiken nahm der Nettoerfolg gar um 9 Prozent auf 459 Millionen ab.
Der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft sei trotz des Anstiegs des Kommissionsertrags aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft und dem Asset Management um 4 Prozent auf 310 Millionen Franken gesunken. Dies sei im Wesentlichen auf die geringere Anzahl an Transaktionen (Kreditkarten, Bancomaten, Fremdwährungen) der Privatkundschaft während der Pandemie sowie auf das reduzierte Exposure im Bereich Trade Finance zurückzuführen.
Das Handelsgeschäft habe dagegen von der erhöhten Volatilität an den Devisenmärkten profitiert, was zu einem um 9 Prozent höheren Erfolg von 139 Millionen Franken geführt habe. Der übrige ordentliche Erfolg fiel mit 36 Millionen 18 Prozent geringer aus als 2019 – damals war ein aus einer Beteiligung stammender ausserordentlicher Ertrag verbucht worden.
Die verwalteten Vermögen stiegen derweil erstmals über 100 Milliarden Franken, und zwar um 5 Prozent auf 103,2 Milliarden. Der Nettoneugeldzufluss belief sich dabei auf 4,5 Milliarden und gehe auf alle Kundensegmente zurück, heisst es weiter. Die Anlageperformance trug 2,1 Milliarden zum Zuwachs der verwalteten Vermögen bei. Im Rahmen der Übernahme der Swisscanto-Fonds durch die ZKB sei dabei noch ein letzter Transfer von Custody-Vermögen in Höhe von 1,3 Milliarden an die ZKB erfolgt.
Die Dividendenausschüttung soll gegenüber dem Vorjahr unverändert bleiben mit 3,60 Franken pro Aktie. (awp/mc/ps)