Waadtländer Kantonalbank steigert den Gewinn im Halbjahr klar
Lausanne – Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2022 deutlich gesteigert. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich der Geschäftsgang jedoch aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten und mit Blick auf den Zinsanstieg abschwächen.
Der Geschäftsertrag der BCV stieg um 6 Prozent auf 524 Millionen Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Kantonalbank am Donnerstag mitteilte. Im wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft, lag der Bruttoerfolg mit 236 Millionen auf Vorjahresniveau. Der Nettoerfolg zog jedoch dank tieferer Rückstellungen um 4 Prozent auf 235 Millionen Franken an.
Im Kommissionsgeschäft verbesserte die BCV den Erfolg um 3 Prozent 179 Millionen Franken. Zu diesem Anstieg habe das höhere Transaktionsvolumen von Privatkunden etwa mit Kreditkarten, Fremdwährungen oder an den Bancomaten geführt, hiess es.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft kletterte gar um 16 Prozent auf 83 Millionen Franken in die Höhe. Dafür verantwortlich waren den Angaben zufolge die zahlreichen Devisentransaktionen in einem volatilen Marktumfeld für Fremdwährungen. Der übrige ordentliche Erfolg betrug 27 Millionen (+26%).
Deutlicher Gewinnanstieg
Nach Abzug des Geschäftsaufwands von 261 Millionen (+2%) verblieb der BCV ein Geschäftserfolg von 227 Millionen (+12%). Während der Personalaufwand mit 178 Millionen stabil geblieben war, nahm der Sachaufwand um 6 Prozent auf 83 Millionen zu. Der Reingewinn rückte um 14 Prozent auf 197 Millionen Franken vor.
Auf der Aktivseite der Bilanz verzeichnete das Hypothekargeschäft ein Plus von 2 Prozent auf 30,0 Milliarden Franken. Der Immobilienmarkt sei nach wie vor dynamisch, schrieb die BCV. Die übrigen Kredite nahmen um 4 Prozent auf 6,5 Milliarden zu. Auf der Passivseite sanken die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen leicht auf 37,9 Milliarden.
Die von der BCV verwalteten Vermögen zollten derweil der Korrektur an den Finanzmärkten Tribut: Sie gingen in der ersten Jahreshälfte um 5 Prozent auf 107 Milliarden Franken zurück. Allerdings gelang es der Bank, Nettoneugelder in Höhe von 1,5 Milliarden (+1%) anzuziehen.
Rückgang im zweiten Halbjahr erwartet
Insgesamt habe die BCV im ersten Halbjahr ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, hiess es weiter. Angesichts der Korrektur an den Börsen und der steigenden Zinsen sei aber im zweiten Halbjahr mit einem Rückgang des Geschäftsertrags zu rechnen. Und für das Gesamtjahr rechnet das Management mit Ergebnissen, die unter den rekordhohen Werten von 2021 liegen.
Derweil kündigte die Bank einen Abgang im Verwaltungsrat an. Der Waadtländer Staatsrat Peter Ochsner habe sich dazu entschlossen, sein Amt nach sieben Jahren per Ende Juni 2023 niederzulegen. (awp/mc/ps)