Lausanne – Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat 2022 etwas mehr verdient und will entsprechend die Dividende leicht erhöhen. Für das laufende Jahr 2023 wird ein mit den vergangenen Jahren vergleichbares Ergebnis erwartet.
Der Reingewinn stieg laut Mitteilung vom Donnerstag im vergangenen Geschäftsjahr um 3 Prozent auf 388,3 Millionen Franken. Und der Geschäftserfolg als operative Gewinngrösse lag mit 447,7 Millionen Franken um 4 Prozent über dem Vorjahr. Die Zahlen liegen klar über den Erwartungen, zumal die Bank im letzten August einen Rückgang des Gewinns angekündigt hatte.
Aktionärinnen und Aktionäre sollen vom Ergebnis profitieren und eine um 10 Rappen höhere Dividende von 3,80 Franken pro Aktie erhalten. Dem Kanton Waadt als Mehrheitsaktionär fliessen insgesamt 247 Millionen Franken nach 243 Millionen im Vorjahr zu.
Starkes Handelsergebnis
Dass der Gewinn höher ausfiel, hat vor allem mit dem Handelsergebnis zu tun. Dieses stieg um fast ein Drittel bzw. 45,5 Millionen auf 188,7 Millionen Franken. Dies sei auf die aktive Bewirtschaftung der Bilanz und das angesichts des volatilen Devisenmarktes hohe Transaktionsvolumen der Kundschaft zurückzuführen, hiess es in der Mitteilung.
Der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft ging dagegen leicht zurück, und zwar um 2 Prozent auf 462 Millionen Franken. Dank eines geringeren Bedarfs an Wertberichtigungen blieb der Nettozinserfolg stabil bei 464 Millionen. Die Korrektur an den Börsen belastete zudem den Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft, der um 4 Prozent auf 343 Millionen sank. Insgesamt stieg der Geschäftsertrag somit um 3 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken.
Etwas geringer war der Anstieg bei den Kosten. So erhöhte sich der Geschäftsaufwand um lediglich um 2 Prozent auf 517 Millionen Franken.
Aufgrund der Korrektur an den Finanzmärkten kam es laut den Angaben bei den verwalteten Vermögen zu Werteinbussen von 7,0 Milliarden Franken. Diese seien nur teilweise durch den Nettoneugeldzufluss von 3,0 Milliarden Franken kompensiert worden. Entsprechend verringerten sich die verwalteten Vermögen der Gruppe insgesamt um 4 Prozent auf 108,9 Milliarden Franken.
Dividendenpolitik um fünf Jahre verlängert
Wie es weiter heisst, hat die Bank beschlossen, die Ausschüttungspolitik der letzten 15 Jahre für weitere fünf Jahre fortzuführen. So soll ab dem laufenden Geschäftsjahr 2023 eine ordentliche Dividende zwischen 3,80 und 4,20 Franken pro Aktie ausbezahlt werden, sofern sich das wirtschaftliche und regulatorische Umfeld oder die Geschäftslage der Bank nicht wesentlich verändern.
Beim Ausblick auf das laufende Jahr bleibt die Bank derweil unkonkret. Sofern sich die Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Finanzmärkten nicht signifikant verändern werden, rechnet die BCV-Gruppe für 2023 mit einem vergleichbaren Geschäftsgang wie in den vergangenen Jahren, heisst es lediglich.
Weiter teilte die Bank mit, dass der Waadtländer Staatsrat Stefan Fuchs zum Mitglied des BCV-Verwaltungsrats per Anfang Juli ernannt hat. Er folgt auf Peter Ochsner, der sein Amt per Mitte 2023 niederlegen wird. Der Kanton als Mehrheitsaktionär hat insgesamt vier Verwaltungsratsmitglieder. (awp/mc/ps)