Sitten – Die Walliser Kantonalbank (WKB) hat im Geschäftsjahr 2022 den Gewinn trotz eines anspruchsvollen Umfelds erneut gesteigert. Auch die Aktionäre sollen davon profitieren.
Der Gewinn erhöhte sich 2022 um 6,4 Prozent auf 72,9 Millionen Franken, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis legte um 6,1 Prozent auf 124,4 Millionen zu.
Die Aktionäre sollen eine um 10 Rappen erhöhte Dividende von 3,55 Franken je Aktie erhalten. Der öffentlichen Hand werde damit eine Summe von 59,0 Millionen Franken zugeführt, schreibt die WKB.
Hypothekarforderungen weiter ausgeweitet
Im wichtigen Zinsengeschäft konnte die Kantonalbank den Nettoerfolg um 6,3 Prozent auf 183,5 Millionen Franken steigern. Gleichzeitig kletterten die Hypothekarforderungen um 5,5 Prozent auf 12,4 Milliarden Franken. Damit hat das Geldhaus erstmals die Grenze von 12 Milliarden Franken geknackt.
Die Kundengelder erhöhten sich derweil um 4,4 Prozent auf 11,4 Milliarden Franken, ebenso die Bilanzsumme um 4,4 Prozent auf 19,3 Milliarden.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 2,5 Prozent auf 44,9 Millionen Franken, im Handelsgeschäft um 1,2 Prozent auf 24,9 Millionen. Der Netto-Neugeldzufluss lag dank einer gezielten Ausweitung des Anlagegeschäfts bei 673,7 Millionen Franken, wie es heisst. Dadurch sei der Rückgang der verwalteten Vermögen durch die Baisse der Märkte – 2,7 Prozent auf 14,3 Milliarden Franken – eingedämmt worden.
Der Geschäftsaufwand auf der anderen Seite kletterte im Berichtsjahr um 3,0 Prozent auf 121,3 Millionen Franken. Dabei entfiel der Löwenanteil von 80,9 Millionen (+3,6%) auf die Personalkosten, was im Rahmen der Strategie 2025 liege.
Zuversicht in Bezug auf Immobilienmarkt
Mit einem Kosten-/Ertragsverhältnis von 47,3 Prozent gehöre die WKB zu den effizientesten Banken der Schweiz, hält sie fest. Das Ziel sei, weiterhin unter der Marke von 50 Prozent zu bleiben und dabei die Investitionen fortzusetzen, sagte Bankchef Oliver Schnyder an der Bilanzmedienkonferenz in Sitten.
In Bezug auf den Immobilienmarkt zeigte sich Schnyder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP optimistisch: Man sei sich bewusst, dass die steigenden Zinsen und die Baukosten den Markt verlangsamen würden, bleibe aber positiv gestimmt: «Der Walliser ist ein Wohneigentümer.» Obwohl die Bank den Zweitwohnungsmarkt im Jahr 2018 für tot gehalten habe, sei er in der Coronakrise explodiert.
Gehaltene Ergebnisse erwartet
Für 2023 rechnet die WKB international mit einem Szenario, welches von Inflationsdruck, einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sowie einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen geprägt sei. Derweil dürfte sich im Wallis die postpandemische Erholung weiterhin positiv auf alle Branchen auswirken. Insgesamt erwartet die Bank einen Geschäftsgang auf dem Niveau des Jahres 2022. (awp/mc/pg)