Sion – Die Walliser Kantonalbank (WKB) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar den Reingewinn gesteigert. Auch die Bilanzsumme ist gewachsen. Das wichtigste Geschäft, das Zinsengeschäft, stagnierte allerdings und auch der operative Gewinn stieg vor allem aufgrund eines Einmaleffekts im Vorjahr. Unter dem Strich weist die WKB für 2017 einen Reingewinn von 64,0 Mio CHF aus. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 11%, wie die WKB am Mittwoch mitteilte.
Das Kosten-Ertragsverhältnis vor Abschreibungen lag bei 48,2%, womit die Bank nach eigenen Angaben zu den effizientesten der Schweiz gehöre. Die Kernkapital-Quote (CET1) legte auf 17,8% von 16,8% zu. Der Geschäftserfolg, die Grösse für die operativen Leistungen, legte um 12,2% auf 112,5 Mio CHF zu. Allerdings war das vorangegangene Geschäftsjahr von einer einmaligen Zuweisung an die Pensionskasse in Höhe von 11 Mio geprägt. Ohne diesen Einmaleffekt wäre der Geschäftserfolg um 1,1% gestiegen.
Gewachsen ist die Bank auf der Seite der Erträge vor allem wegen des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts sowie wegen des Handelsgeschäfts. Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, hat die Kantonalbank den Bruttoerfolg lediglich um 0,7 Prozent auf 162,6 Mio CHF gesteigert. Netto resultierte gar ein Minus von 3,1% auf 160,3 Mio CHF. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legte um 13,8% auf 39,4 Mio CHF zu. Das Handelsgeschäft wuchs um 20,8% auf 28,7 Mio CHF.
Ebenfalls wegen der vorjährigen Zuweisung an die Pensionskasse hat sich der Geschäftsaufwand unter dem Strich verringert, um 3,5% auf 114,3 Mio CHF. Gestiegen sind hingegen die Kosten für das Personal und der Sachaufwand.
Mehr Mitarbeitende
Im Zusammenhang mit den Personalkosten, die sich um 3,7% auf 73,1 Mio CHF erhöht haben, verweist die WKB auf ihre Strategie. Demnach hat die Kantonalbank ihre Zahl der Mitarbeitenden erhöht, um ihre «unmittelbare Präsenz in Kundennähe zu verstärken», wie es in der Mitteilung heisst.
Den um 4,3 Mio höheren höheren Sachaufwand – er lag 2017 bei 41,2 Mio CHF – begründet die WKB mit ihrem 100. Geburtstag. Diesen habe die Bank mit zahlreichen Veranstaltungen begangen, die «unmittelbar der Wirtschaft des Kantons zugute» gekommen seien.
Hypothekarforderungen steigen um 5,5%
Per Ende 2017 lag die Bilanzsumme um 933,2 Mio CHF höher als zum Vorjahreszeitpunkt, bei 15,6 Mrd CHF. Die Kundenausleihungen sind auf 11,6 Mrd CHF gestiegen. Diese Entwicklung sei in erster Linie den Hypothekarforderungen zuzuschreiben, heisst es weiter. Diese haben sich um 5,5% auf 9,4 Mrd CHF erhöht. Die Kundeneinlagen sind im vergangenen Jahr um 2,1% auf 9,5 Mrd CHF gestiegen
Für das Jahr 2018 rechnet die Bank mit Geschäftsergebnissen auf dem Niveau der Vorjahre und dies in einem weiterhin eher unsicheren Wirtschaftsumfeld. Die Bank dürfte ein Jahresergebnis erreichen, das an die Bilanz von 2017 heranreichen werde, heisst es in der Mitteilung. (awp/mc/pg)