Davos – Eine Rückkehr zu Negativzinsen in der Schweiz ist für den Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Martin Schlegel, nicht ausgeschlossen. Mit der derzeitigen Inflationsrate von 0,6 Prozent fühle er sich aber «nicht unwohl», liege sie doch innerhalb der angestrebten Bandbreite.
Es sei ihm klar, dass niemand in der Schweiz Negativzinsen möge: «Auch die SNB mag keine Negativzinsen», sagte Schlegel in einem Interview mit Bloomberg TV am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. «Aber wenn wir es tun müssen, dann werden wir es tun.»
Die Schweiz habe bereits sieben Jahre mit Negativzinsen gehabt, um den Franken weniger attraktiv zu machen. Und: «Die Massnahme hat funktioniert.» Bei höheren Zinsraten wäre der Aufwertungsdruck auf die Schweizer Währung viel stärker gewesen, so Schlegel.
Auch Interventionen auf dem Devisenmarkt möglich
Gleichzeitig sei die SNB aber auch bereit für Interventionen auf dem Devisenmarkt zur Schwächung des Frankens, sagte Schlegel. «Wenn nötig, werden wir auf dieses Instrument zurückgreifen.»
Über allfällig wieder aufflammende Vorwürfe der Manipulation der Wechselkurse, zeigte er sich wenig beunruhigt. Das Mandat der SNB bestehe in der Preisstabilität in der Schweiz. (awp/mc/pg)