Konrad Hummler, geschäftsführender Teilhaber Bank Wegelin und NZZ-VRP.
Zürich – Der geschäftsführende Teilhaber der Privatbank Wegelin, Konrad Hummler, rechnet nicht mit einer weiteren Eskalation des Steuerstreits mit den USA für seine Bank. Die Anklage von drei Bankern seines Hauses in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung sei jedoch keine wirkliche Überraschung gewesen, sagte der Bankier laut einem am Mittwoch auf der Internetseite der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschienenem Artikel.
Hummler, der auch Verwaltungsratspräsident der NZZ ist, sieht keine Gefahr einer Anklage der Bank selbst. «Das wäre wirklich eine Überraschung. Jede Klage gegen irgendeine Bank, egal welcher Grösse, hätte einen destabilisierenden Effekt auf das ganze Bankensystem. Dies auch deshalb, weil jede andere Bank mit einer solchen Klage rechnen müsste», sagt Hummler.
Hummler stellt sich vor Mitarbeiter
Konrad Hummler betont gegenüber der NZZ, dass eine Entlassung der betroffenen drei Bankiers nicht im Stile der Privatbank sei. «Wir hegen eine sehr grosse Solidarität mit unseren Mitarbeitern. Bis wir jemanden wegen einer solchen Klage entlassen würden, müsste schon ein Verstoss gegen Schweizer Recht vorliegen», erklärt Hummler.
«Schweizer Gesetz nicht verletzt»
Im Rahmen der ganzen Geschichte habe die Bank Wegelin das gesamte Offshore-Geschäft mit den USA seit dem Jahr 2001 aufgearbeitet. Jedes Email und jeder Bericht sei gelesen und geprüft worden. «Wir haben keine Verletzung von Schweizer Gesetz gefunden», erklärt Hummler. Die Bank hat das Geschäft mit amerikanischen Kunden vollständig aufgegeben. «Ein Institut unserer Grössenordnung könne sich das heute nicht mehr leisten,» sagte Hummler weiter. (awp/mc/ps)