Mürren – Das Projekt der neuen Schilthornbahn 20XX hat neue Meilensteine erreicht. Die Details zeigen, dass weniger Stützen als geplant benötigt werden. Erstmals in der Schweiz wird eine Funifor-Pendelbahn erstellt. Die Arbeiten wurden vergeben und das Gestaltungskonzept der Stationen sowie das Konzept Landschaftsarchitektur Stechelberg werden aufgenommen.
Seit die Öffentlichkeit im Herbst 2018 über den Plan der neuen Schilthornbahn 20XX informiert wurde, konnten weitere Projektschritte entwickelt und umgesetzt werden. Der Gemeinderat von Lauterbrunnen hat die Unterlagen zur Überbauungsordnung inklusive Mitwirkungsbericht genehmigt und dem Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Diese Vorprüfung durch die kantonalen Fachstellen wird voraussichtlich bis zu den Sommerferien dauern.
Klassische Pendelbahn für die Sektion Stechelberg – Mürren
Die direkte Verbindung Stechelberg – Mürren soll als klassische Pendelbahn mit 85er-Kabinen realisiert werden. Auf dieser ersten Sektion werden neu nur noch 2 statt 3 Stützen benötigt; auf die bisherige Stütze mitten in den Häusern des Unterdorfes von Mürren kann verzichtet werden. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Tragseile im Gegensatz zur Erstplanung und zur heutigen Ausführung fest abgespannt werden und dadurch einen deutlich geringeren Durchhang aufweisen. Die Bahnachse wurde minimal gegen Norden geschoben, wodurch keine Wohnhäuser mehr überfahren werden müssen. Es sind keine zusätzlichen Grundeigentümer betroffen und der Stationsstandort in Mürren bleibt unverändert.
Funifor-Pendelbahn erstmals in der Schweiz
Die Sektionen Mürren – Birg und Birg – Schilthorn werden nach wie vor als vollständig unabhängige Bahnen geplant und gebaut, was einen ganzjährigen Betrieb auf das Schilthorn ermöglichen wird. „Diese beiden Sektionen werden nicht als klassische Luftseilbahnen gebaut. Wir haben uns für das System Funifor-Pendelbahn entschieden – eine Premiere in der Schweiz“, schildert Peter Feuz, Präsident des Verwaltungsrates der Schilthornbahn AG. „Diese äusserst windstabile Pendelbahn-Technologie rangiert in Sachen Sicherheit, Technik und Ökonomie ganz oben. Sie zeichnet sich durch eine erkennbar breite Spur von 480 cm, statt 80 cm wie bei der klassischen Pendelbahn, sowie sehr kurze Gehänge von nur ca. 2 Meter (gegenüber 7 Meter bei einer klassischen Pendelbahn) aus“, beschreibt Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn AG, die Details.
Auf der Sektion Mürren – Birg wird neu nur noch 1 statt bisher 2 Stützen benötigt. Die Stützenhöhe konnte gegenüber der ersten Planung massgeblich reduziert werden und ist nun bei 44 Metern Höhe (statt 64 Meter) geplant. Die Sektion Mürren – Birg soll gebaut werden, während die bestehende Bahn noch in Betrieb ist. Die notwendige Parallelverschiebung der neuen Bahnachse konnte so weit reduziert werden, dass im Bereich Mürren voraussichtlich auf Rodungen sowie auf eine Verbreiterung der Waldschneise verzichtet werden kann.
Auf der obersten Sektion Birg – Schilthorn kann künftig gänzlich auf eine Stütze verzichtet werden. Dank des windstabilen Funifor-Systems muss weniger Querpendelung berücksichtigt werden, womit der geplante Abtrag von 800 m3 Fels bei der Ausfahrt aus der Station Birg nicht notwendig wird. Auch die 2016 gebaute und in Betrieb genommene Skifahrerrampe wird weiterhin als Einstieg ins Skigebiet genutzt werden können. (mc/pg)
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