Weko büsst Lloyds und Rabobank im IBOR-Verfahren
Zürich – In dem seit 2012 laufenden sogenannten «IBOR-Verfahren» zu Manipulationen von Referenzzinssätzen im Handel mit Zinsderivaten hat die Wettbewerbskommission (Weko) einen weiteren Teil abgeschlossen. Die Untersuchung gegenüber den Banken Lloyds und Rabobank betreffend Yen-Zinsderivaten basierend auf Yen LIBOR wurde mit einer einvernehmlichen Regelung und Bussen abgeschlossen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.
Die von der Kammer für Teilverfügungen verhängte Busse für Lloyds beträgt 295’000 Franken, die für Rabobank 390’000 Franken. Die beiden Banken hätten sich im Zeitraum zwischen 2006 und 2008 in einer beschränkten Anzahl bilateraler, voneinander unabhängiger Kommunikationen über den Yen LIBOR ausgetauscht, hiess es. Ob sich dieses Verhalten tatsächlich auf den Wettbewerb ausgewirkt hat, habe nicht untersucht werden müssen. Ein anderer Teil der Untersuchung zu Yen-Zinsderivaten basierend auf Euroyen TIBOR wurde folgenlos eingestellt, wie es weiter hiess.
Die Untersuchung gegen die Banken UBS und HSBC sowie die Broker ICAP, RP Martin und Tullett Prebon wird weitergeführt. Diese betreffen Yen-Zinsderivate basierend auf Yen LIBOR und Euroyen TIBOR.
Bereits im Dezember 2016 hatte die Weko in dem Verfahren verschiedene Schweizer und internationale Banken mit Sanktionen von insgesamt 99,1 Millionen Franken belegt. (awp/mc/ps)