Welche Anlagemöglichkeiten bieten sich in Kriegs- und Krisenzeiten noch an?
Wiesbaden – Die Corona-Pandemie hat die Fragilität der globalen, eng getakteten Lieferketten eindrucksvoll aufgezeigt. In Folge der resultierenden Kontakt- und Mobilitätseinschränkungen verloren viele Unternehmen innerhalb kürzester Zeit ihre Geschäftsgrundlage, andere profitierten hingegen überproportional vom Switch Richtung Home-Office, Online-Handel und digitale Wertschöpfung. Investitionen in bestimmte, für sicher und solide erachtete Branchen erwiesen sich spekulativer als erhofft. Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen haben sich die Unsicherheiten noch erheblich verstärkt. Angesichts steigender Energiekosten, galoppierender Inflation und zunehmenden politischen Spannungen fragen sich viele Menschen, wie sie ihre Rücklagen sichern oder eine Altersvorsorge bilden können. Die Zinsen bewegen sich weiterhin im Null- oder Negativbereich, Immobilieninvestitionen werden immer teurer. Welche Möglichkeiten bleiben schlussendlich noch übrig?
Geht es der Wirtschaft gut, investieren viele Anleger in Aktien, Unternehmensanteile oder ausgeklügelte virtuelle Finanzprodukte. Verdüstern sich hingegen die Aussichten, richtet sich der Fokus wieder vermehrt auf physisch vorhandene Werte wie «Betongold» oder echte Edelmetalle. Welche Ursachen führen zu dieser Schwerpunktverlagerung, welche tatsächlichen Vorteile ergeben sich für Anleger? Die psychologischen Hintergründe sind zutiefst menschlich und entsprechend vorhersehbar. “Je unsicherer die jeweilige wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Lage wahrgenommen wird, desto größer wird das Bedürfnis, das eigene, oftmals hart verdiente Geld, in wirklich robuste und zuverlässige Anlagen zu stecken”, so Tim Schieferstein, Geschäftsführer von SOLIT Management GmbH. “Hochspekulative, tiefverschachtelte Finanzprodukte, die Geld aus Geld generieren, eignen sich nur für Menschen, die auch mit einem Totalverlust gut leben können oder sogar vielleicht nur den Nervenkitzel suchen.”, spricht der Goldexperte weiter.
Die Virtualisierung dieser Wertschöpfungsketten sorgt dafür, dass Störungen durch Krisen, Katstrophen und Kriege innerhalb kürzester Zeit erheblichen Schaden verursachen können. Wer primär mit minimalen Wechselkursschwankungen Renditen erzielt, kann durch die sanktionsbedingten Auf- und Abwertungen wichtiger Währungen entweder schnell reich oder vollkommen mittellos werden. Jenseits dieser zeit- und ressourcenintensiven, psychologisch anspruchsvollen Investmentstrategien strahlen seit Jahrhunderten und Jahrtausenden zwei Anlagemöglichkeiten Ruhe und Robustheit aus: Immobilien und Edelmetalle. Schauen wir uns beide Optionen bezüglich ihrer tatsächlichen Krisensicherheit näher an:
Immobilien – wie sicher ist Betongold wirklich?
Unabhängig davon, ob Sie in einen seriösen Immobilienfond investieren oder «nur» eine vermietete Eigentumswohnung als Altersvorsorge kaufen – Sie erwerben einen physisch vorhandenen Gegenstand, der auch unter ungünstigen Rahmenbedingungen einen gewissen Wert darstellt und sich nicht «einfach so in Luft auflösen» kann. Nichtsdestotrotz wirken zahlreiche Einflussfaktoren auf die Rentabilität und Krisensicherheit einer Anlage-Immobilie ein. Manche lassen sich bereits früh einordnen, andere werden durch politische Strategieänderungen oder andere, kaum vorhersehbare Geschehnisse verursacht. Um nur einige Beispiele zu nennen: das Hin und Her des Bundeswirtschaftsministeriums bei der KfW-Förderung energieeffizienter Häuser, die sich stetig verschlechternde Lage bei Baumaterialien, die explodierenden Energiepreise, die erhöhte Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum für Flüchtlinge. In Summe nimmt einerseits der Konkurrenzdruck unter Kaufinteressierten zu, andererseits erhöhen sich die Nebenkosten für bereits erworbene Immobilien, die sich auch nicht vollumfänglich an die Mieter weitergegeben lassen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass es sich eben um Immobilien handelt – Wertobjekte, die im Notfall nicht in Sicherheit gebracht werden können.
Edelmetalle – gefragter denn je
Gold wird bereits seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. als Zahlungsmittel genutzt. Zusammen mit Silber und Gold bildet es die Gruppe der Münzmetalle. Dementsprechend gehört es zu den «ewigen» Wertgegenständen, die selbst nach dem kompletten Zusammenbruch unseres Giralgeldes basierten Finanzsystems für Tausch oder Handel genutzt werden können. Diese Eigenschaft wird von Regierungen grundsätzlich skeptisch betrachtet, da sie die Besitzer unabhängig von geldpolitischen Schachzügen macht. In Krisenzeiten steigt konsequenterweise die Nachfrage nach Edelmetallen.
Gold könnte man nach dem Kauf bei sich zu Hause lagern. Oder aber sicher in Edelmetalldepots, sowie Wertelagerungen, wie bei SOLIT, verwahren lassen. Als Spekulationsobjekt taugt Gold nicht sonderlich, da in Deutschland Steuern anfallen, wenn man nicht die einjährige Spekulationsfrist abwartet. Entscheidet man sich für die Goldanlage, setzt man auf eine seit Jahrtausenden funktionierende Möglichkeit, den Volatilitäten des papierbasierten oder mittlerweile rein virtuellen Geldsystems auszuweichen und auch unter widrigsten Umständen handfeste Werte zu Verfügung zu haben. (SOL/mc/hfu)