San Francisco – Der US-Kreditriese Wells Fargo hat den Gewinn im zweiten Quartal dank Kostensenkungen kräftig gesteigert. Unter dem Strich legte der Gewinn im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 6,2 Milliarden US-Dollar (5,5 Mrd Euro) zu, wie Wells Fargo am Dienstag in San Francisco mitteilte. Die Erträge – die gesamten Einnahmen der Bank – stagnierten jedoch bei 21,6 Milliarden Dollar.
Wells Fargo setzt vor allem auf Verbraucherkredite und verzichtet im Gegensatz zu vielen Konkurrenten auf ein umfassendes Wertpapierhandelsgeschäft und Investmentbanking. Das kam dem Institut zugute, auch wenn die US-Leitzinsen zuletzt nicht weiter stiegen. Die Quartalszahlen fielen zwar besser als erwartet aus, dennoch reagierte die Aktie vorbörslich zunächst mit leichten Kursverlusten.
Chefsuche dauert an
Wells Fargo leidet nach wie vor unter den Skandalen der vergangenen Jahre. Nach dem Rücktritt von Vorstandschef Tim Sloan, der im März nach nur rund zweieinhalb Jahren seinen Posten geräumt hatte, sucht die Bank weiter nach einem dauerhaften Nachfolger an. Sloans Amtszeit war von einer Affäre um fingierte Konten geprägt, die zu zahlreichen Entlassungen sowie Klagen und Strafen geführt hatte. (awp/mc/ps)