Washington – Die weltweiten Schulden haben nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Rekordstand von 152 Billionen Dollar erreicht. Dieser Wert vom vergangenen Jahr entspricht demnach 225 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Im Jahr 2002 habe der Wert noch bei 200 Prozent gelegen, hiess es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Rund zwei Drittel der Summe des vergangenen Jahres sei im privaten Sektor angehäuft worden. Während in den USA seit der Finanzkrise 2008 Schulden abgebaut worden seien, hätten sie besonders in China und Brasilien deutlich zugelegt. Dies biete Anlass zur Sorge, hiess es weiter.
USA haben höchste Schulden
Unangefochtener Spitzenreiter unter den verschuldeten Ländern bleiben gleichwohl die USA. Im Februar durchbrach man erstmals die Marke von 19 Billionen Dollar. Allein unter Präsident Barack Obama ist die Staatsverschuldung um 8,4 Billionen Dollar gestiegen, was einem Schuldenwachstum von fast 80 Prozent seit Obamas Amtseinführung im Januar 2009 entspricht. Das Congressional Budget Office geht davon aus, dass die US-Schulden bis 2020 auf 22,6 Billionen Dollar steigen werden – und bis 2026 auf 29,3 Billionen.
Seit der Finanz- und Schuldenkrise in den Jahren 2007 bis 2009 konnte der Schuldenstand nicht mehr gedrückt werden. Wachstum und Inflation befinden sich seitdem auf einem historischen Tief. Nach Ansicht des IWF wird den Notenbanken der Länder bei der Bewältigung der Krise zu viel aufgebürdet. Über Steuern und Ausgabenkürzungen müssten die Staaten einen höheren Eigenbeitrag leisten. (awp/mc/ps)